Und schon ist der Kopf verletzt
Selbst die beste Kondition und Verfassung schützt Spieler:innen nicht vor Sportunfällen. Oft ist es ein direkter Kontakt, der zu einer Verletzung führt. Da der Kopf beim Fußball nicht geschützt wird, ist eine Kopfverletzung keine Seltenheit.
Muskeln, Sehnen und Bänder von Spielenden sind beim Fußball gefährdet. Statistisch kann man mit zwei Verletzten pro Spiel rechnen. Schnell landet im Eifer des Gefechts ein Ellenbogen im Gesicht, ein Kopf kommt einem anderen zu nahe oder man landet unglücklich - und schon ist der Kopf verletzt!
Platzwunden am Kopf sind meist schnell versorgt. Ist aber der Schädel oder das Gehirn verletzt, bleibt kaum etwas Anderes übrig, als sofort eine Auswechselung vorzunehmen.
Kleine Platzwunden lassen sich gut versorgen
Sind Platzwunden nicht größer als wenige Zentimeter, lassen sie sich am Spielfeldrand ganz einfach versorgen: Tackern oder Kleben - in jedem Fall können Verletzte nicht mit einer Betäubung rechnen, denn alles muss schnell gehen.
Tackern/Klammern, Kleben oder Nähen?
- Mit einem speziellen Gerät kann die Teamärztin oder der Teamarzt die Wundränder durch Plastik- oder Metallklammern schließen. Die Klammern werden natürlich wieder entfernt, wenn die Haut geheilt ist.
- Kleine Wunden an unbelasteten Stellen wie Gesicht und Kopf können auch mit einem sogenannten Fibrinkleber geklebt werden.
- Manchmal ist die Wunde zu groß und kann nicht getackert oder geklebt werden. Es bleibt nur zu betäuben und zu nähen. Weil große genähte Wunden schneller wieder aufreißen können, bedeutet dies das Aus für das Spiel.
Nur, wenn die Wunde nicht mehr blutet, dicht und trocken ist, dürfen Fußballer:innen weiterspielen. Denn blutende Wunden sind für andere Spielende auch eine potentielle Infektionsgefahr.
Gefährlich: Das Schädel-Hirntrauma
Wirkt auf den Kopf große Gewalt ein, können sich Spielende nicht nur Schädel- und Gesichtsknochen verletzen, sondern auch das Gehirn. Man spricht von einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ersten bis dritten Grades. Typisch bei Fußballer:innen ist das SHT ersten Grades: Die Gehirnerschütterung.
Gehirnerschütterung: Experten fordern sofortige Ruhe
Besteht Verdacht auf eine Gehirnerschütterung? Das reicht schon aus, die Spielerin oder den Spieler vom Platz zu nehmen. Es könnten umschriebene Teile des Gehirns verletzt sein. Weiterspielen könnte für Langzeitschäden sorgen. Auch ein zweiter Schlag gegen den Kopf und das bereits verletzte Gehirn ist zu vermeiden.
Anzeichen einer Gehirnerschütterung:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwindel
- Kreislaufstörungen
- Bewusstlosigkeit (nicht mehr als fünf Minuten)
Brüche von Schädel- oder Gesichtsknochen heilen oftmals ebenfalls von allein wieder zusammen. Haben sich Knochenteile aber verschoben oder sind eingebrochen, müssen sie operativ versorgt werden.