Capoeira: alles Wissenswerte zur Sportart
Capoeira ist eine brasilianische Kampfkunst, die Kampf, Musik, Akrobatik und Kultur in einem spektakulären Spiel vereint.
Die Capoeira wurde im 16. Jahrhundert von Sklaven auf den Plantagen Brasiliens entwickelt und als Tanz getarnt, um sich gegen ihre Unterdrücker zu wehren. Besonders im letzten Jahrhundert erfuhr sie Einflüsse aus anderen Kampfkünsten und entwickelte sich zu einem modernen und sehr vielfältigen Sport.
In der Capoeira wird nicht gegen den Gegner gekämpft, sondern mit dem Gegner gespielt. Dabei entsteht ein fließender Dialog von Bewegungen, ohne dass der eine den anderen überhaupt berührt, da Angriffe im letzten Moment gestoppt werden oder der Gegner ausweicht. Außerdem werden auch spektakuläre Akrobatiken benutzt.
Das Capoeiratraining fördert Beweglichkeit, Gleichgewicht, Kraft, Ausdauer, Rhythmusgefühl, Koordination, Selbstbewusstsein und Reaktionsvermögen und gibt einen Einblick in die bunte Kultur Brasiliens.
Vor- und Nachteile
Spaßfaktor:
Capoeira trainiert nicht nur den ganzen Körper, sondern macht auch noch richtig Spaß! Im Training wie auch im Spiel mit dem Gegner wird viel gelacht und es herrscht eine tolle Stimmung. Die Bewegungen sind so vielfältig, dass jeder auf seine Kosten kommt: Ob Akrobatik, Tritte, komplizierte Bewegungen oder Musik, es ist alles dabei.
Fettabbau:
Da man ständig in Bewegung ist, eignet sich Capoeira sehr gut, um Kalorien zu verbrennen. Gerade das Spiel mit dem Gegner ist sehr intensiv und anstrengend.
Herz-Kreislauf-System:
Je nach Musik erfolgen die Bewegungen langsamer oder schneller. So kann das Training ganz auf die körperlichen Belastbarkeit angepasst werden. Capoeira eignet sich sowohl für Verbesserungen im aeroben als auch im anaeroben Bereich.
Rückenfreundlichkeit / Schonung der Gelenke:
Bewegungen wie Sprünge und Akrobatik belasten die Gelenke teilweise stark. Deswegen ist Capoeira bei bestehenden Gelenkproblemen nicht zu empfehlen.
Positiv: Durch die Stärkung der Rumpfmuskulatur wird der Rücken generell entlastet.
Bei allen Übungen ist auf eine gute Haltung und einen geraden Rücken zu achten, damit es nicht zu Fehlbelastung kommt.
Trainingstipp
Viele Bewegungen erscheinen anfangs unmöglich und viele haben Probleme, Arme und Beine irgendwie in die richtige Richtung zu koordinieren. Oft klappen die Dinge nicht so, wie man sie gern hätte.
Doch schon nach wenigen Wochen sieht große Verbesserungen in Beweglichkeit, Ausdauer, Koordination und auch Kraft zu sehen. Also durchhalten und dabei bleiben.
Ausdauer:
Durch mittlere bis hohe Belastung, gut als Intervalltraining geeignet.
Koordination:
Die spektakulär aussehenden Bewegungen erfordern ein hohes Maß an Koordination, die Schritt für Schritt aufgebaut wird, sodass schon bald Kombinationen aus den kompliziertesten Bewegungen möglich sind. Auch das Rhythmusgefühl wird verbessert, da das Training zu Musik stattfindet.
Kraft:
Die gesamte Muskulatur wird gestärkt, ganz besonders Oberarme, Po und Bauchmuskulatur. Viele Bewegungen ähneln Bodyweight-Übungen und trainieren Muskelgruppen mithilfe des eigenen Körpergewichts
Kontraindikation:
Nicht geeignet bei Knieproblemen und Beschwerden anderer Gelenke. Kein Training bei akuten Erkrankungen!
Ausrüstung:
Capoeiratraining findet in Vereinen, Fitnessstudios, Kulturzentren oder Kampfkunstschulen statt und ist in der Regel recht günstig. Trainiert wird barfuß in Capoeirahose und Shirt.
Verletzungsrisiko:
Da die Capoeira nicht mit Kontakt gespielt wird, sondern ohne den Gegner zu berühren, sind Verletzungen sehr selten. Bei allen Übungen sollte man genau auf seine körperliche Verfassung sowie die Anweisungen des Trainers achten.