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Frau mit Tauchausruestung schwimmt im Meer
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Ein Tauchurlaub sollte schon einige Wochen vor Reiseantritt gut vorbereitet werden. Wenn Sie die Sportart neu lernen, sollten Sie sich vergewissern, dass Sie vor Ort qualifiziert betreut und angeleitet werden. Kümmern Sie sich außerdem rechtzeitig um eine Reisekrankenversicherung, die auch eine Behandlung wegen eines eventuellen Tauchunfalls abdeckt - das ist besonders beim Gerätetauchen wichtig.

Die Unterwasserwelt lässt sich aber bereits beim Schnorcheln erleben. Dabei können Schnorchler bei gutem Druckausgleich mehr als zehn Meter tief tauchen. Der materielle, finanzielle und körperliche Aufwand ist gering. Gesundheitliche Risiken bei normalem Schnorcheln bestehen vor allem darin, sich bei zu langem Aufenthalt im Wasser zu erkälten oder sich einen schweren Sonnenbrand auf einem ungeschützten Rücken und an den Waden zuzuziehen. Beim Schnorcheln bis in große Tiefen kann es im schlimmsten Fall zu einer Bewusstlosigkeit beim Auftauchen kommen.

Welche Sicherheits- und Verhaltensregeln sind zu beachten?

Viele vormals traumhafte Tauchreviere sind durch den Menschen bereits schwer geschädigt und in ihrem Fortbestand stark gefährdet. Beschränken Sie sich daher darauf, die Meeresfauna und -flora lediglich zu betrachten. Verzichten Sie darauf, sie zu berühren. Dadurch schützen Sie nicht nur die Unterwasserwelt, sondern vermeiden auch Verletzungen zum Beispiel durch scharfkantige Korallen oder Vergiftungen durch bestimmte Pflanzen oder Meerestiere.

Werden Sie dennoch von einem Fisch oder einer Schlange gebissen, ziehen Sie in jedem Fall einen Arzt zurate. Denn es kann zu schwersten Vergiftungserscheinungen kommen, etwa beim Kontakt mit einem Steinfisch. Für bestimmte Fischarten existieren Gegengifte, die jedoch nur von einem erfahrenen Arzt verabreicht werden dürfen.

Die wichtigsten Regeln für Ihre Sicherheit

  • Tauchen Sie niemals allein.
  • Wählen Sie Ihren Tauchpartner sorgfältig aus. 
  • Beobachten Sie sich gegenseitig, damit Sie eventuell helfend einschreiten und gemeinsam auftauchen können.
  • Halten Sie Gruppendruck möglichst aus - aber handeln Sie nicht gegen das eigene Gefühl, wenn es Ihnen nicht gutgeht.
  • Achten Sie auf genügend Erholungspausen. Ein 30-Meter-Tauchgang kombiniert mit einem weiteren 20-Meter-Tauchgang sind für einen Tag genug. Ansonsten sind innerhalb von 24 Stunden durchaus mehrere Tauchgänge möglich - wenn sie weniger tief und von kurzer Dauer sind.
  • Legen Sie nach spätestens sechs Tauchtagen einen tauchfreien Tag ein.
  • Verzichten Sie vor dem Sport auf Alkohol und Nikotin. Nicht Draufgängertum und pure Abenteuerlust zeichnen einen Taucher aus, sondern vernünftiges und umsichtiges Handeln. 
  • Besteigen Sie frühestens 48 Stunden nach einem Tauchgang ein Flugzeug. Sonst kann der schnelle Druckabfall im Flugzeug genauso wirken wie ein zu schnelles Auftauchen im Wasser, und es kann zur sogenannten Dekompressionskrankheit kommen.

Was geschieht bei der Tauchtauglichkeits-Untersuchung?

Besonders als Tauchanfänger sollten Sie noch im Heimatland festellen lassen, ob Sie körperlich fit genug und somit fürs Tauchen geignet sind. Aber auch erfahrene Taucher sollten regelmäßig untersucht werden.

Die Tauchtauglichkeits-Untersuchung sollte bei einem zugelassenen Tauchmediziner erfolgen. Ein Verzeichnis von Taucherärzten ist über die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin e. V. erhältlich: www.gtuem.org. Dort gibt es auch standardisierte Untersuchungsbögen zur Tauchtauglichkeit.

Besonders wichtig ist eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Arzt inspiziert unter anderem den Gehörgang und die Mundhöhle, den Hals, das Herz, die Lunge und den Bauch sowie den Bewegungsapparat mit Skelett, Muskeln und Gelenken. Außerdem überprüft er Ihren neurologischen Status und beurteilt Ihre psychische Belastbarkeit. Zum Neurostatus gehören zum Beispiel die Prüfung von Orientierung, Gedächtnis, Motorik, Reflexen und Koordination.

Die Untersuchung des Herzens umfasst normalerweise auch ein EKG. Bei über 40-Jährigen wird zusätzlich auch ein Belastungs-EKG gemacht, bei Patienten mit entsprechenden Vorerkrankungen auch schon vor dem 40. Lebensjahr. Außerdem erfolgt eine Lungenfunktionsprüfung. Haben Sie eine Vorerkrankung der Lunge, wird Ihr Arzt diese auch röntgen. Gibt es bei all diesen Untersuchungen keinen auffälligen Befund, schreibt er Sie tauchtauglich.

Bei auffälligen Befunden muss der Arzt weiterführende Untersuchungen veranlassen oder selbst durchführen. Körperliche Behinderungen sind übrigens nicht zwangsläufig ein Hinderungsgrund für das Tauchen.

Was ist für den ersten Tauchgang zu beachten?

Gibt es keine medizinischen Einwände, sollten Anfänger nach einer Tauchschule mit gutem Ruf suchen. Sie sollte am besten Lehrgänge in deutscher Sprache anbieten. Ist sie einem Verband angeschlossen, erhalten Sie dort Auskünfte über die Qualität der Lehrer und des Unterrichtsmaterials sowie über Seriosität und Sicherheit der Tauchschule.

Es ist soweit: das erste Mal

Bereiten Sie sich gut auf Ihren ersten Tauchgang vor. Wichtig sind unter anderem Kenntnisse der technischen und biomedizinischen Aspekte des Tauchens sowie Respekt vor der Natur. Informieren Sie sich vor Ort auch über die lokale Gefahrensituation. Gibt es Strömungen, Untiefen, besondere Gifttiere oder -pflanzen?

Vor dem ersten Tauchgang sollten Sie sich akklimatisieren. Jetlag und Müdigkeit nach den Reisestrapazen müssen abgeklungen sein. Die sicherste Variante: In den ersten zwölf Stunden nach Ankunft am Urlaubsort gar nicht tauchen. Am Anfang sollten Sie sich - immer in Begleitung - mit geringen Tauchtiefen begnügen, zum Beispiel 18 oder 20 Metern. In guten Tauchschulen werden übrigens auch fortgeschrittene Gruppen durch einen erfahrenen Tauchlehrer begleitet. Auch Tauchprofis sollten niemals allein tauchen.

Welche Schäden gibt's bei fehlendem Druckausgleich?

Beim Tauchen entstehen unter Umständen große Druckunterschiede zwischen dem Druck im Wasser und dem Druck im Körper, vor allem in Nasennebenhöhlen, im Mittelohr und in der Lunge. Wird dieser Unterschied nicht ausgeglichen, kann es zu Schädigungen kommen, sogenannten Barotraumen.

Sind zum Beispiel wegen einer Erkältung die Schleimhäute im Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum, der sogenannten Eustachischen Röhre, geschwollen, spürt der Taucher beim Abtauchen Schmerzen im Ohr. Sinnvollerweise bricht er dann den Tauchgang ab.

Vorsicht mit abschwellenden Nasentropfen

Vorsicht ist hier geboten vor abschwellenden Nasentropfen. Verlieren diese während des Tauchens ihre Wirkung, kann sich die im Mittelohr nun plötzlich eingeschlossene Luft beim Auftauchen unter großen Schmerzen ausdehnen und im Extremfall zu einem Trommelfellriss führen.

Gute Zähne sind gut fürs Tauchen

Auch schlechte Zahnfüllungen mit Lufteinschlüssen können Schmerzen beim Tauchen - und auch beim Fliegen - verursachen. Im Zweifel sollten Sie Ihre Zähne vor der Reise kontrollieren und gegebenenfalls sanieren lassen.

Gasembolie

Die schwerwiegendste Form eines Barotraumas ist eine arterielle Gasembolie nach einer Überdehnung der Lunge. Dabei geraten Gasbläschen in die Blutgefäße. Gelangen sie in den arteriellen Blutkreislauf, können schwere Schäden im Gehirn mit Lähmungserscheinungen die Folge sein. Das Barotrauma der Lunge ist jedoch sehr selten und meistens die Folge eines panikartigen Auftauchens ohne kontrolliertes Ausatmen.

Was ist die Dekompressionskrankheit?

Bei Tauchern besonders gefürchtet ist die Dekompressionskrankheit (DCS). Sie entsteht, wenn wegen nachlassendem Umgebungsdruck Stickstoffbläschen im Blut freigesetzt werden. Je tiefer und je länger Sie getaucht sind, desto mehr gelöster Stickstoff ist im Blut.

Die Dekompressionskrankheit kann lebensgefährlich sein

Folgende Symptome können auftreten:

  • Juckreiz - die sogenannten Taucherflöhe
  • Kribbeln in den Gliedmaßen
  • Unwohlsein und Erschöpfung
  • Lähmungen, Krämpfe und auch Bewusstlosigkeit, wenn das Rückenmark oder das Gehirn befallen sind

Im Extremfall besteht akute Lebensgefahr. Erkrankte müssen umgehend in einer Dekompressionskammer eine sogenannte Hyperbare Sauerstofftherapie erhalten, bei der unter einem erhöhten Umgebungsdruck reiner Sauerstoff eingeatmet wird.

Risikofaktoren für eine Dekompressionskrankheit 

  • Häufige Tauchgänge in kurzen Abständen
  • Mangelnde Fitness
  • Anstrengung unter Wasser
  • Sinkende Wassertemperatur
  • Übergewicht
  • Alkoholkonsum 
  • Zu geringer Flüssigkeitsgehalt im Körper (Dehydratation)

Vorbeugung: Planen Sie Ihren Tauchgang

Berechnen Sie vor einem Tauchgang die sicheren Tauchzeiten, die sogenannten Nullzeiten, und halten Sie sich daran. Legen Sie Dauer und Tiefe eines Tauchgangs vorher mithilfe sogenannter Nullzeittabellen genau fest. Planen Sie Sicherheitsstopps in bestimmten Tiefen beim Aufstieg ein, um den überschüssigen Stickstoff abzuatmen.

Nützlich ist ein Tauchcomputer, der die Planung des Tauchgangs übernimmt. Bedenken Sie dabei: Computer, die längere sichere Tauchzeiten erlauben, verkaufen sich besser. Längere Tauchzeiten bedeuten aber höheres Risiko. Gehen Sie also nicht an die absolute Nullzeitgrenze Ihres Computers.

Tauchen und Fliegen

In einem Flugzeug herrscht ein Druck wie in circa 2.500 Metern Höhe. Wer kurz nach einem Tauchgang den Flieger besteigt, läuft Gefahr, einen Dekompressionsunfall zu erleiden. Der schnelle Druckabfall im Flugzeug wirkt sich genauso aus wie ein zu schneller Aufstieg im Wasser.

Was ist der Tiefenrausch?

Tiefenrausch nennt man die einschläfernde und narkotisierende Wirkung von Stickstoff unter Druck. Er kann einen Taucher je nach Veranlagung und Tagesform ab einer Tauchtiefe von 25 bis 30 Metern befallen. Alkohol, zu wenig Schlaf oder mangelnde Fitness erhöhen das Risiko.

Der Tiefenrausch setzt häufig langsam mit einem metallischen Geschmacksempfinden ein. Auch optische Fehlwahrnehmungen bis hin zum kompletten Verlust des Koordinations- und Urteilsvermögen treten auf. Manchmal wehrt der betroffene Taucher Hilfe ab und gefährdet so seine Tauchpartner.

Der Tiefenrausch verschwindet zügig, wenn Sie sofort in geringere Tauchtiefen aufsteigen. Auch wegen dieser Gefahren ist die erste Taucherregel: Tauchen Sie niemals allein.

Was ist beim Tauchen mit Kindern zu beachten?

Eine starre Altersgrenze, ab wann ein Kind tauchen darf, gibt es nicht. Noch mehr als bei Erwachsenen spielen individuelle Unterschiede bei der Tauchtauglichkeit eine Rolle. Einige altersbedingte Besonderheiten sollten Sie aber unbedingt beachten.

Infekte können zu Barotraumen führen

Kinder leiden häufiger an Infekten im Nasen- Rachen-Raum. Dadurch kann der Druckausgleich behindert sein. Es kann leichter zu Barotraumen des Mittelohres kommen.

Nie tiefer als zehn bis zwölf Meter

Das Lungenvolumen des Kindes ist geringer, die Atemfrequenz höher. Es muss mehr Atemarbeit für eine gute Belüftung leisten. Durch den geringeren Durchmesser der Atemwege ist bei vermehrter Sekretbildung die Gefahr des sogenannten Air Trappings erhöht. Dabei ist die Luft an einer Stelle der Lunge "gefangen". Beim Aufstieg kommt es zu einer Überdehnung der Atemwege. Tauchtiefen jenseits von zehn bis zwölf Meter sind tabu. Die Kinder sollten besonders langsam auftauchen.

Nie länger als 30 Minuten

Kinder haben häufiger als Erwachsene ein Loch in der Herzscheidewand, über das Gasbläschen in den arteriellen Kreislauf gelangen können. Diese Gasbläschen können im Gehirn oder an den Wachstumsfugen der sogenannten Röhrenknochen - das sind Knochen mit einer einheitlichen Markhöhle, in der sich Knochenmark befindet - zum Beispiel Oberarmknochen, Elle und Speiche oder Fingerknochen - Schäden anrichten.

Außerdem geben Kinder mehr Wärme ab als Erwachsene, weil sie eine vergleichsweise größere Körperoberfläche zu ihrem Körpervolumen haben. Daher sollte kein Tauchgang länger als 30 Minuten dauern.

Bitte beachten Sie:

  • Kinder sind keine Tauchpartner für Erwachsene.
  • Neben der kindgerechten Ausrüstung sollten Tauchtiefe und Tauchdauer streng begrenzt werden.
  • Ein Ausbilder oder Erwachsener sollte nie mit mehr als einem Kind ins Wasser gehen.
  • Geeignet sind erlebnisorientierte, kurze Tauchgänge im Flachwasser.
  • Keinesfalls für Kinder geeignet sind Strömungstauchen, Höhlen-, Nacht- und Wracktauchgänge.
  • Ein Kind sollte nie zu einem Tauchgang überredet oder gedrängt werden.

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