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Was macht eigentlich glücklich? Auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage haben sich die Glücksforscher Martin Seligman und Christopher Peterson auch der Persönlichkeit zugewandt. Welche Eigenschaften sind es, die mit mehr Lebenszufriedenheit einhergehen? Die Forscher durchforsteten philosophische und wissenschaftliche Literatur aus vielen Jahrhunderten. Zum Schluss stellten sie insgesamt 24 Charakterstärken vor, die in allen Kulturen als wertvolle Eigenschaften gelten. Zum Beispiel Neugier, Kreativität, Urteilsvermögen, Ehrlichkeit, Tapferkeit, Tatendrang, die Fähigkeit zu lieben, soziale Intelligenz, Fairness, Umsicht, Dankbarkeit, Humor, Hoffnung und Sinn für das Schöne.

Nutze deine Stärken und werde zufriedener

Seligman und seine Kollegen überprüften in Experimenten, welchen Einfluss es auf die Zufriedenheit hat, wenn Menschen ihre Charakterstärken erkennen und bewusst intensiver einsetzen. Ergebnis: Wer seine Stärken intensiv nutzt, ist glücklicher. Die Forscher fanden außerdem heraus: Schon eigene Charakterstärken lediglich zu kennen, macht zufriedener. Zudem lässt sich der Einsatz der Charakterstärken im Alltag trainieren. Diese Ergebnisse wurden in verschiedenen Studien international bestätigt.

Die Top-Five der Glücklichmacher

Diese Top-Glücklichmacher unter den Stärken sind besonders eng mit der Lebenszufriedenheit verbunden:

  • Bindungsfähigkeit
  • Dankbarkeit
  • Enthusiasmus und Tatendrang
  • Hoffnung und
  • Neugier.

Auch für andere Stärken, die jemanden besonders kennzeichnen, gilt: Wer seine Stärken bewusst einsetzt, lebt zufriedener. Fachleute nennen diese Stärken "Signaturstärken". Warum nicht einfach mal damit anfangen, die eigenen Signaturstärken einzusetzen? Zum Beispiel mit einer Übung, die zu den wirksamsten Übungen aus der Glücksforschung gehört.

Übung: Eigene Stärken einsetzen

Finden Sie Ihre Charakterstärken heraus. Vielleicht sind Sie besonders neugierig, humorvoll, liebevoll oder mutig - oder Sie haben andere Stärken. Befragen Sie sich selbst oder Freunde und Bekannte. Oder nutzen Sie einen kostenfreien Online-Fragebogen, der von der Universität Zürich bereitgestellt wird. Überlegen Sie nun - zum Beispiel mit einem Brainstorming - wie Sie diese Stärken in den nächsten Tagen ganz bewusst neu und kreativ in möglichst vielen Bereichen Ihres Lebens einsetzen wollen.

Wenn zum Beispiel Neugier eine Ihrer Signaturstärken ist, könnten Sie sich vier Dinge aussuchen, die Sie noch nie gemacht haben, und von ganzem Herzen umsetzen. Oder Dankbarkeit: Nehmen Sie sich vor, am Ende des Tages mindestens drei Erlebnisse aufzuschreiben, für die Sie an diesem Tag dankbar sind. Oder Tatendrang: Reichern Sie Ihren Tag durch eine körperliche Aktivität, soziale Kontakte oder eine herausfordernde Aufgabe an.

Planen Sie morgens, welche Stärke Sie an diesem Tag wo einsetzen wollen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihr Vorhaben auch umzusetzen, probieren Sie eine wirksame und einfache Übung zur Selbstmotivation namens WOOP. Sie kann Ihnen helfen, tatsächlich zu tun, was Sie tun wollen. Am Abend notieren Sie, wie es Ihnen ergangen ist, als Sie Ihre Stärke eingesetzt haben.

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Lieber Schwächen ausbügeln?

Vielleicht fragen Sie sich: Sollte ich nicht lieber meine Schwächen ausbügeln, wenn ich schon an mir selbst arbeite? Klar, das können Sie auch. Mehr Spaß und schneller Erfolg werden Sie allerdings haben, wenn Sie Ihre Stärken an die erste Stelle setzen. Vielleicht schaffen Sie es ja auch, eine Ihrer ausgeprägteren Stärken einzusetzen, um eine weniger ausgeprägte Stärke auszubauen - zum Beispiel, indem Sie mit Ihrer Signaturstärke "Neugier" erkunden, wie es ist, freundlicher zu anderen Menschen zu sein.

Zum Weiterforschen

An der Universität Zürich beschäftigt sich eine Forschergruppe um den Psychologen Prof. Willibald Ruch mit der Erforschung und dem Training von Charakterstärken. Dort können Sie kostenfrei und Onlinefragebögen nutzen, mit denen Sie herausfinden, was Ihre größten Stärken sind. Sie lernen dabei alle 24 Charakterstärken kennen. 

•    Fragebögen: www.charakterstaerken.org