Der Soundtrack meines Lebens
Als DJ vermischt Maxwell gerne Neues mit Altem. Das Gleiche gilt auch für seine Selbstwahrnehmung. Denn Alter ist für ihn etwas Dehnbares. Wichtiger als die Jahreszahl ist ihm das Gefühl.
Maxwell, DJing ist dein ältestes Hobby. Was gibt dir die Musik?
Vor allem Erinnerungen. Wenn man so will, ist die Musik der schönste Zeitspeicher der Welt. Je älter man wird, desto häufiger erinnert einen die Musik an Momente, die man vor 20 oder 30 Jahren erlebt hat. Das gilt natürlich genauso für den neuen Song, den ich gestern erst gehört habe und der heute bereits eine neue Erinnerung ist. Kurzum: Musik gibt mir eigentlich immer den perfekten Zeitgeist und ist in gewisser Weise der Soundtrack meines Lebens.
Was für Musik legst du auf?
Im Großen und Ganzen vor allem Oldschool Hip Hop und Electro, mit sehr viel Punk im Rückraum. Mein Anspruch ist es, Musik zu machen, die absolut einzigartig ist. Das Schöne dabei ist ja, dass man selbst bestimmt, wo die Grenzen liegen.
Du bist heute 51 Jahre alt. Wie reagieren die Leute, wenn sie von deinem Hobby erfahren?
In der Regel reagieren sie absolut positiv. Natürlich kommt es auch schon mal vor, dass jemand überrascht ist. Aber es hat mich noch niemand gefragt, ob ich nicht langsam mal damit aufhören möchte. Und selbst wenn das mal einer fragt, wird meine Antwort lauten: "Nö, auf gar keinen Fall!"
Ich richte mich lieber nach meinem gefühlten Alter. Das ist wahnsinnig befreiend, denn ich kann mich unabhängig von meinem Geburtsjahr sehr jung und sehr alt fühlen.
Wie alt fühlst du dich denn?
Ich würde sagen, mein Alter ist dehnbar. Die gesellschaftlichen Vorstellungen, wie man in dieser oder jener Lebensphase zu sein hat, beruhen alle auf unserem kalendarischen Alter. Ich richte mich allerdings lieber nach meinem gefühlten Alter. Das ist wahnsinnig befreiend, denn ich kann mich unabhängig von meinem Geburtsjahr sehr jung und sehr alt fühlen.
Und in welchen Momenten fühlst du dich heute besonders jung?
Als DJ beim Auflegen. Ich will natürlich nicht immer nur Musik aus den 60er-, 70er- oder 80er-Jahren spielen, sondern alte auch mit neuen Sachen mischen. Dazu muss man zwangsläufig am Puls der Zeit bleiben: Was gibt es für neue Tracks? Was für neue Remixes? Das ist das Besondere am DJing und hält mich automatisch ein Stück weit jung.