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Gut verständlich: Der kommende neue Lebensabschnitt - die sogenannte "nachberufliche Phase" - kann ganz schön bedrohlich sein. Einerseits könnte man sich freuen auf mehr Ruhe, weniger Stress, mehr Raum für Freizeitgestaltung. Aber ebenso fragt man sich: Gehöre ich jetzt zum "alten Eisen" und werde als nicht mehr produktiv und leistungsfähig angesehen? Gehöre ich überhaupt noch richtig dazu?

Das Berufsende gut vorbereiten

Wenn sich auch im Freundes- und Bekanntenkreis alles nur noch um die bevorstehende Rente dreht, tut Austausch darüber gut. Manchmal fühlt man sich aber auch allein mit seinen Sorgen zum beruflichen Ausstieg. "Wird das Geld künftig reichen? Was können wir uns noch erlauben, wenn mein Gehalt wegfällt?" sind nur vorsichtig formulierte Ängste vor dem, was sich da gerade als Problematik auftut. 

Sie wollen wissen, wie hoch Ihre Rente tatsächlich sein wird? Nutzen Sie einfach den Rentenrechner .

Es liegt noch so viel vor Ihnen

Etwa ein Viertel unseres Lebens liegt heute bei Rentenbeginn noch vor uns. Historisch gesehen ist das völlig neu, da Menschen noch nie ein so hohes Alter erreicht haben wie aktuell. So gilt es heute, eine sehr lange Lebensperiode nach dem Übergang in die Rente zu gestalten. Und dies oftmals in sehr guter gesundheitlicher und geistiger Verfassung. Die zentrale Frage lautet: Was anfangen mit der verbleibenden langen Lebenszeit nach dem Berufsende? Sicher, man kann alles auf sich zukommen lassen. Vieles spricht jedoch dafür, dass es gut ist, sich vorzubereiten, vorausschauend zu denken und zu handeln und sich frühzeitig Ziele für die Zeit nach dem Beruf zu setzen.

Der eigene Einfluss ist groß

Menschliche Entwicklung und Altern sind keine unbeeinflussbaren biologischen Ablauf- oder Abbauprogramme, sondern durchaus form- und gestaltbar. Wir können - jedenfalls bis zu einem gewissen Grad - selbst unser Altern und den Verlauf der nächsten Jahre mitbestimmen, sind somit also durchaus "Produzent" unserer eigenen Entwicklung.

Damit die Rente pünktlich kommt und Sie weiter gut versichert sind, bereiten Sie sich rechtzeitig vor!

Etwa ein Viertel unseres Lebens liegt heute bei Rentenbeginn noch vor uns.

Unsere Gesundheit, vielleicht das höchste Gut, ist das beste Beispiel dafür, dass eigene Einflussnahme viel bewirken kann. Gestaltend mit dem eigenen Älterwerden umzugehen, dazu ist es tatsächlich nie zu spät. Sei es in Bezug auf die körperliche, aber auch auf die seelische, geistige und soziale Gesundheit. Lassen Sie sich von den vielfältigen negativen Vorurteilen des Älterwerdens, aber auch den vielfach überzogenen positiven Klischees nicht beeindrucken. 

Selbst gestaltend eingreifen

Leben und genießen Sie das Älterwerden durch eigenes bewusstes Gestalten! Stehen Sie zu den Verlusten, die mit Sicherheit auftreten werden. Achten Sie gleichzeitig umso mehr auf die positiven Seiten und Erlebnisse, die es ebenso sicher gibt. Sich mit dem Wechselspiel von Verlusten und Gewinnen immer wieder aufs Neue auseinanderzusetzen - das macht menschliche Entwicklung in allen Lebensphasen aus.

Eine Gegenüberstellung der wichtigsten Erwartungen kann dabei helfen, sich besser auf die Zeit nach dem Beruf einzustellen. Notieren Sie sich, was Ihnen Sorgen macht und sprechen Sie mit Familienangehörigen/Freunden darüber.

Diese beiden Fragen können als Inspiration dienen:

  1. Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an die Rente denken?
  2. Welche Befürchtungen haben Sie?

Wir entwickeln uns weiter - ein Leben lang

Lange Zeit wäre man in der wissenschaftlichen Entwicklungspsychologie nicht auf die Idee gekommen, den Begriff der "Entwicklung" mit Altern in Verbindung zu bringen. Von "Entwicklung" wurde nur gesprochen, wenn es um die Lebensphasen der Kindheit und Jugend ging. Ein Entwicklungsbegriff, der sich auf die gesamte Lebensspanne anwenden lässt, geht hingegen davon aus, dass wir in jeder Lebensphase Gewinnen und Verlusten gegenüberstehen. Wir entwickeln uns ein Leben lang. 

Die relativ frühe Entscheidung für einen Beruf lässt viele andere berufliche Optionen ungenutzt, und die Entscheidung für einen bestimmten Partner nimmt uns die Möglichkeit der intensiven Erfahrung mit anderen potenziellen Partnern. Das Wichtige an dieser Einsicht: Als Menschen werden wir nicht automatisch von einem biologisch bestimmten Instinktprogramm getrieben, sondern wir müssen uns unser gesamtes Leben hindurch immer wieder entscheiden und festlegen: Wir entwickeln und verändern uns über die gesamte Lebensspanne bis ins hohe Alter! Daher können Sie - wenn Sie diese Erkenntnis umtreibt - gut genau jetzt am Ende Ihres Berufslebens noch einmal neu durchstarten oder etwas ganz anderes wagen.

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