Die richtige Ernährung für Kleinkinder
Kinder haben von Natur aus ein gesundes Hunger- und Sättigungsgefühl und Interesse an Lebensmitteln. Wird dies durch die Eltern nicht gestört, nach dem Motto "Der Teller wird aufgegessen, sonst scheint morgen die Sonne nicht!", können schon die Kleinsten recht gut selbst bestimmen, wie viel sie essen wollen.
Dabei ist es völlig normal, dass Kinder manchmal lustlos in ihrem Essen herumstochern und dann wieder wie ein Scheunendrescher zulangen. Erst wenn auffällige Essgewohnheiten länger andauern und der Nachwuchs zu dünn oder zu dick wird, sollte eine Kinderärztin oder -arzt um Rat gefragt werden.
Grundlegende Tipps:
- Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten
- Naschen zwischendurch sollte die Ausnahme bleiben.
- Denken Sie daran: Sie sind Vorbild! Sie können nicht erwarten, dass Ihr Kind Obst und Gemüse isst, wenn Sie mit einem Stück Kuchen daneben sitzen.
So essen Kinder gesund
Grundsätzlich gelten für Kinder ab dem ersten Lebensjahr die gleichen Ernährungsgrundsätze wie für Jugendliche oder Erwachsene. Deshalb können und sollen auch die Kleinsten schon an den gemeinsamen Familienmahlzeiten teilnehmen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) hat drei einfache Regeln für die Kinderernährung aufgestellt:
- Sparsam: fettreiche Lebensmittel und Süßwaren
- Mäßig: tierische Lebensmittel
- Reichlich: pflanzliche Lebensmittel und Getränke
Besonderheiten bei Kleinkindern
Meiden Sie:
- zu süße und zu fette Speisen
- gezuckerte Teefläschchen (Kinder sollten möglichst von Beginn an Leitungswasser als Standardgetränk gewöhnt werden)
- stark gewürzte und scharfe Speisen
- stark Gesalzenes
- Säfte, Joghurts und Süßigkeiten, die mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind. Für eine ausgewogene Ernährung sind diese - meist auch teuren - Lebensmittel überflüssig. Kein Kind braucht sogenannte Kinderlebensmittel.
Das Frühstück
Am Morgen eignen sich Milch oder Wasser, belegte Vollkornbrote oder Naturjoghurt oder Quark mit Getreideflocken und frischem Obst. Fertige Müslimischungen enthalten oft viel Zucker und Nüsse. Für Kleinkinder sind Nüsse wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht zu empfehlen. Für den kleinen Hunger zwischendurch sind rohes Gemüse, frisches Obst, Vollkorn-Knäckebrot oder ein belegtes Brötchen optimal.
Die warme Mahlzeit
Ein gesundes Mittag- oder Abendessen besteht aus Kohlenhydraten wie zum Beispiel Nudeln, Kartoffeln oder Reis. Dazu sollte täglich Salat und Gemüse gegessen werden. Etwa zweimal pro Woche sollte eine kleine Portion Fleisch und ein- bis zweimal pro Woche Seefisch auf dem Speiseplan stehen. An den übrigen Tagen empfiehlt sich pflanzliches Eiweiß, zum Beispiel in Form von Hülsenfrüchten.
TK-Coach
"Mein Kind mag kein Gemüse"
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder Gemüse nicht mögen. Hier einige Tipps, wie Eltern ihren Kindern Gemüse schmackhaft machen können:
- Bereiten Sie Gemüse immer wieder anders zu - zum Beispiel als Salat, Suppe oder Beilage. Probieren Sie auch mal neue Sorten. Viele Kinder mögen rohes Gemüse lieber als gekochtes.
- Nehmen Sie die Kinder mit in die Küche, lassen Sie sie beim Zubereiten "mithelfen" und zwischendurch probieren.
- Erlauben Sie Ihren Kindern, die Bestandteile der Mahlzeiten zu trennen und nur Teile davon zu essen.
- "Verstecken" Sie Gemüse in Soßen und Suppen, zum Beispiel geraspelte Zucchini oder Möhren in Tomatensoße.
- Wenn Ihre Kinder gekochtes Gemüse ablehnen, besteht kein Grund zur Sorge: Bieten Sie ihnen Rohkost an und dazu einen leckeren Dip aus Joghurt und Quark mit frischen Kräutern.
- Bleiben Sie geduldig!
Angebot und Entscheidung
Essverhalten muss man lernen. Das ist manchmal nicht einfach. Eine sehr gut bewährte Strategie zur Esserziehung besteht darin, dass die Eltern ein gutes Angebot machen und die Kinder aus diesem Angebot auswählen lassen. Die Wahl des Kindes kann für die Eltern irritierend sein, zum Beispiel "nur die Nudeln", sollte aber respektiert werden, damit die Kinder lernen, für sich selbst zu entscheiden.
Wichtig: Nicht lange überreden. Anbieten, aber nicht überreden und vor allem nicht verzweifeln. Für sehr schwierige Esserinnen und Esser sollte es eine unkomplizierte Alternative geben, zum Beispiel einen Apfel oder Vollkorn-Knäckebrot, aber kein Wunschessen. Essen sollte weder Belohnung noch Bestrafung sein. Bedeutet: Einen Nachtisch gibt es auch, wenn man kein Gemüse gegessen hat, aber nur die übliche Portion und nicht bis man satt ist.
Gesunde Getränke
Kleinkinder haben meistens eine gute natürliche Durstregulation. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Getränkewahl achten sollten:
- Leitungswasser: Wasser aus der Leitung ist ein idealer Durstlöscher. Informieren Sie sich im Zweifelsfall beim Wasserwerk über die Qualität des Wassers.
- Mineralwasser: Je älter das Kind ist, desto eher kann auch Sprudelwasser angeboten werden. Für Kleinkinder ist aber stilles Wasser besser geeignet.
- Kräuter- und Früchtetee: Tee ohne Zuckerzusatz kann eine Alternative zu Wasser sein.
- Fruchtsäfte: Wenn Fruchtsäfte angeboten werden, dann am besten als Schorle. Reine Fruchtsäfte enthalten von Natur aus etwa zehn Prozent Zucker verschiedener Art. Sie sollten daher als Durstlöscher mindestens 1:2 mit Wasser verdünnt und höchstens einmal täglich angeboten werden. Vitaminsäfte sind bei einer abwechslungsreichen Mischkost überflüssig. Milch sollte nicht als Durstlöscher getrunken werden.
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