Ernährungsplan für das erste Lebensjahr Ihres Babys
Zuerst Muttermilch, dann Beikost mit Breien und später das normale Familienessen - das sind die groben Schritte eines wissenschaftlich fundierten Ernährungsplans für das erste Lebensjahr Ihres Babys.
Das erste Lebensjahr eines Babys ist eine der wichtigsten Phasen in der Ernährungsentwicklung. Eine ausgewogene Ernährung ist notwendig, um den Nährstoffbedarf des Kindes zu decken und eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung zu fördern.
Mit den Handlungsempfehlungen des Netzwerks "Gesund ins Leben" gibt es erstmals einheitliche Empfehlungen zur Säuglingsernährung und zur Ernährung der stillenden Mutter. Dieser Zusammenschluss relevanter Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände, die sich mit jungen Familien befassen, wird durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Es ist Teil des Nationalen Aktionsplans IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung - sowie des Nationalen Aktionsplans gegen Allergien.
Im Ernährungsplan für das erste Lebensjahr werden drei ernährungs- und entwicklungsphysiologisch begründete Altersabschnitte unterschieden:
Monate 1 bis 4
In den ersten vier Monaten benötigt der Säugling nichts außer Muttermilch, die optimal auf die Bedürfnisse des Babys eingestellt ist. Muttermilch enthält alles, was für Wachstum und Entwicklung notwendig ist. Zusätzliche Lebensmittel sind in dieser Zeit nicht notwendig. Besonders allergiegefährdete Kinder sollten in den ersten vier Monaten voll gestillt werden.
Wenn nicht oder nur teilweise gestillt wird, ist Säuglingsanfangsnahrung (Pre oder 1-Säuglingsmilch) eine Alternative zur Muttermilch.
Monate 5 bis 7
Dies ist die Zeit der ersten Breie, der sogenannten Beikost. Die Muttermilch allein reicht für den steigenden Bedarf an Energie und Nährstoffen nicht mehr aus. Der Saugreflex lässt nach, das Baby ist neugierig und lernt, vom Löffel zu essen.
Ab dem 10. Monat
Etwa ab dem zehnten Lebensmonat können Säuglinge langsam an das Familienessen gewöhnt werden. Auch wenn meist erst wenige Zähne da sind, können die Kleinen feste Lebensmittel mit dem Kiefer zerdrücken. Das Essen muss also nicht mehr fein püriert werden.
Die vier gleich großen Milch- und Beikostmahlzeiten können in die drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten der Familienkost übergehen: Statt der Milchmahlzeit zum Frühstück können Sie Ihrem Kind (gegen Ende des ersten Lebensjahres) Milch aus einer Tasse zu trinken geben, dazu klein geschnittenes Brot oder weiterhin einen Getreidebrei. Solange Ihr Baby aus der Flasche trinkt, sollten Sie keine Vollmilch füttern, sondern weiterhin Säuglingsmilch verwenden. Wenn Trinkmilch verwendet wird, sollte pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Milch zum Einsatz kommen. Roh- oder Vorzugsmilch birgt gesundheitliche Risiken für Säuglinge.
Einführung von Beikost
Für den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei zum Mittag können Sie Zutaten aus der Familienkost nutzen. Der Brei braucht nicht mehr püriert zu sein, sondern nur noch zerdrückt.
Die zwei weiteren Breimahlzeiten lösen Sie nach und nach durch ein Abendessen und zwei Zwischenmahlzeiten ab. Als Abendessen können Sie zum Beispiel Brot, Vollmilch aus der Tasse und Obst servieren. Die zwei Zwischenmahlzeiten können zum Beispiel aus Brot, Getreideflocken, Obst, Obstsaft oder Gemüserohkost bestehen.
Tipps zur Familienkost
- Salzen Sie grundsätzlich sparsam und verzichten Sie auf scharfes Würzen.
- Vermeiden Sie schwer verdauliche, blähende und sehr fettreiche Lebensmittel.
- Verwenden Sie keine kleinen, harten Lebensmittel wie zum Beispiel ganze Nüsse. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
TK-Coach
Mehr Trinken
Mit dem Übergang zur Familienkost wird die Nahrung zunehmend fester. Dadurch erhöht sich der Wasserbedarf. Als Durstlöscher sollten Sie dem Säugling Trinkwasser in einer Tasse anbieten. Über die Qualität des Leitungswassers können Sie sich beim zuständigen Wasserwerk erkundigen. Ansonsten bietet sich auch für Säuglinge geeigneter ungesüßter Tee an. Kohlensäurehaltiges Mineralwasser kann zu Blähungen führen.
Achtung Karies
Fertigtee ist meistens Zucker zugesetzt. Dazu gehören auch Glukose, Maltose, Dextrose, Trauben- oder Malzzucker. Wenn Säuglinge ständig an zuckerhaltigen Flüssigkeiten nuckeln, kann das zu gravierenden Zahnschäden führen. Es ist am besten, Kinder von Anfang an an Wasser als Standardgetränk zu gewöhnen.
Nährstoffergänzung im ersten Lebensjahr
Jeder Säugling braucht Vitamin K, Vitamin D und Fluorid. Aber welche Dosis ist richtig?
- Je zwei Milligramm Vitamin K (nach der Geburt, U2, U3) zur Vorbeugung von Vitamin K-Mangel-Blutungen.
- Hoher Bedarf an Vitamin D wegen hoher Wachstumsrate (Kalziumstoffwechsel); zusätzliche Gabe von 400 bis 500 I. E. bis zum 2. Frühsommer.
- Fluorid für die Kariesprophylaxe: 0,25 Milligramm pro Tag.
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