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Regionale Lebensmittel boomen. Immer mehr Menschen wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie produziert werden. Kein Wunder, dass der Trend zu "Wild Food" geht und damit auch das Interesse an unkultivierten, endemischen Pflanzen, Pilzen und Tieren wächst. Doch was hat unsere heimische Flora und Fauna eigentlich zu bieten? Ein Überblick. 

Wildkräuter & Blüten

Ob im Stadtpark, am Wegesrand, auf der Wiese oder im Wald: Gesunde und schmackhafte Kräuter und Wildblumen wachsen fast überall. Doch so klein und unscheinbar diese essbaren Pflanzen auch sein mögen, sie sind heimische Superfoods. Vermeintliche Unkräuter wie Brennnesseln enthalten etwa dreimal so viel Vitamin C wie Rosenkohl und doppelt so viel Eisen wie Spinat. Brennnesseln sind in Deutschland weit verbreitet und bevorzugen stickstoffreiche, feuchte Böden. Deshalb findet man sie vor allem in der Nähe von Gewässern oder auch in unseren Gärten. Um juckende Quaddeln zu vermeiden, sollte man beim Pflücken dicke Gartenhandschuhe tragen.

Aber auch Löwenzahn hat einiges zu bieten: Vor allem im Frühjahr, wenn seine Blätter noch zart und jung sind, lässt er sich gut zu einem Salat kombinieren oder zu Pesto verarbeiten.Auch seine Blüten sind essbar und stecken voller Bitterstoffe, Vitamine und Mineralien. Löwenzahn wächst überall: in städtischen Gebieten, auf Wiesen, Weiden, in Parks, Gärten oder auf Verkehrsinseln. Ebenso häufig findet man dort auch Giersch oder Gänseblümchen. Beide sind essbar und voller guter Nährstoffe. Die weiß-gelben Blüten des Gänseblümchens haben zwar nicht das intensivste Aroma, sind aber sehr gesund und werten nahezu jedes Gericht optisch auf. Ebenfalls hübsch und gleichzeitig genießbar sind die Blüten der Kornblume oder der Kapuzinerkresse. Wichtig: Sammeln Sie nur die Wildkräuter und Blüten, die Sie auch sicher bestimmen können. 

Wilde Früchte

Wer seine Vitaminspeicher wieder auffüllen will, muss nicht unbedingt das Obstregal im Supermarkt leerkaufen. Vielerorts gibt es heimische Wildfrüchte, die zwar meist etwas kleiner, dafür aber sehr aromatisch und geschmacksintensiv sind. Die beste Erntezeit für Wildfrüchte ist der Sommer, wenn Walderdbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren reifen, und der Herbst. Dann sind neben Brombeeren oder Schlehen auch zwei Vitamin-C-Stars unter den Wildfrüchten erntereif: Schwarzer Holunder und Sanddorn. Der Holunder gehört wohl zu den beliebtesten und vielseitigsten Wildsträuchern und wächst in vielen Feldhecken oder an Waldrändern. Die schwarz-violetten Beeren (Achtung: nur ernten, wenn der Holunder wirklich reif ist!) eignen sich besonders gut zur Herstellung von Gelee oder Saft.

Als wahre Powerfrucht gilt außerdem der leuchtend orangefarbene Sanddorn - auch als "Zitrone des Nordens" bekannt. Er ist vor allem an sonnigen Standorten in den Küstenregionen von Nord- und Ostsee zu finden. Die Beeren sind bekannt für ihren außergewöhnlich hohen Vitamingehalt und enthalten zahlreiche Spurenelemente, die wundheilend und entzündungshemmend wirken. Deshalb werden aus Sanddorn nicht nur Tees, Marmeladen oder Säfte hergestellt, sondern auch medizinische oder kosmetische Produkte.

Wichtig: Wildobst, das in Naturschutzgebieten wächst, darf nicht gepflückt werden. Auch auf Streuobstwiesen ist das Sammeln nicht immer erlaubt. Um Äpfel, Birnen oder Nüsse mitnehmen zu dürfen, braucht man in der Regel die Erlaubnis der Eigentümerin oder des Eigentümers. 

Gemüse aus der Region

In den Supermärkten finden wir zu jeder Jahreszeit ein reichhaltiges Angebot an frischen Lebensmitteln. Ein Großteil davon muss jedoch nach Deutschland importiert werden. Dabei gibt es auch hierzulande viele Gemüsesorten, die nicht nur regional, sondern sogar wild wachsen. Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet zum Beispiel wilden Feldsalat. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet wächst die Mutterpflanze des kultivierten Feldsalats unbemerkt an Wegrändern. Ebenso die wilde Rauke, die in kleinen Mengen gegessen werden kann.

Zugegeben: Wildkräuter allein machen nicht satt. Trotzdem empfiehlt es sich, vorwiegend auf heimisches Gemüse zurückzugreifen. Das ist nicht nur gesünder, sondern schmeckt oft auch besser. Tipp: Einfach mal einen Blick auf einen Saisonkalender werfen.

Unser Saisonkalender zeigt, wann welche Wildkräuter, Früchte oder Nüsse erntereif sind. (PDF, 8.5 MB, nicht barrierefrei)

Nüsse

Trotz ihres hohen Fettgehalts sind Nüsse vor allem eines: sehr gesund. Einige von ihnen wachsen auch in unseren heimischen Wäldern. Zum Beispiel Walnussbäume: Sie bevorzugen Einzelstandorte und kommen meist nicht in größeren Ansammlungen vor. Im Herbst werden die Nüsse reif, fallen zu Boden und können beim nächsten Waldspaziergang gesammelt werden. Das lohnt sich, denn die Nüsse sind nicht nur reich an Omega-3-Fettsäuren, sondern versorgen unseren Körper auch mit Zink, Kalium und zahlreichen Vitaminen. Eine weitere Power-Nuss kann man auch selbst sammeln: Haselnusssträucher wachsen meist an hellen, sonnigen Waldrändern, manchmal findet man sie aber auch in städtischen Parks. Haselnüsse schmecken nicht nur gut, sie enthalten auch wertvolle Inhaltsstoffe wie gesunde Fettsäuren und Ballaststoffe.

Pilze

Das Pilzesammeln hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Immer mehr Menschen gehen im Herbst "in die Pilze" und wissen die schmackhaften Waldbewohner zu schätzen. Doch wer genau hinschaut, findet auch vor der eigenen Haustür, auf Wiesen, an Wegrändern oder in Parks essbare Pilze. Bevor die regionalen Leckereien jedoch in der Pfanne landen, bedarf es einiger Vorbereitung in Sachen Wissen: Ob Pfifferlinge, Steinpilze oder Maronen - fast jeder essbare Pilz hat einen giftigen Doppelgänger . Im Zweifelsfall sollte man vor dem Verzehr auf Fachwissen setzen und eine Pilzsachverständige oder Pilzsachverständigen zu Rate ziehen. Ein Aufwand, der sich lohnt, denn Waldpilzgerichte sind ein kulinarischer Genuss und tragen zudem zu einer gesunden Ernährung bei. 

TK-Ernährungscoaching

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TK-Ernäh­rungs­Coa­ching

Eine ausgewogene Ernährung macht fit und führt dazu, dass Sie sich rundum wohl fühlen. Das interaktive TK-ErnährungsCoaching vermittelt, worauf es ankommt.

Wildfleisch

Wildfleisch aus der Region ist eine gute und gesunde Alternative zu Fleisch aus konventioneller Nutztierhaltung: Denn frei lebende Wildtiere wie Rehe, Hirsche, Hasen und Wildschweine wachsen artgerecht auf und ernähren sich natürlich, frei von Medikamenten oder Hormonen. Ihr Fleisch liefert wertvolle Nährstoffe wie Eisen, Eiweiß und Vitamine.Zu kaufen gibt es Wildbret bei Forstämtern, in einigen Hofläden, Metzgereien oder direkt bei der Jägerin oder dem Jäger. In Großstädten wird man meist auf Märkten oder in gut sortierten Supermärkten fündig.

Fisch

Die Überfischung der Weltmeere ist ein bekanntes Problem. Viele Bestände sind erschöpft und manche Fischarten sogar vom Aussterben bedroht. Doch welchen Fisch kann man noch mit gutem Gewissen essen? Am besten achtet man beim Kauf nicht nur auf die Fischart, sondern auch auf eine anerkannt nachhaltige Herkunft. Regionalität wirkt sich dabei in den meisten Fällen positiv auf die Ökobilanz aus. Denn ob Forelle, Saibling oder Karpfen - in unseren heimischen Gewässern gibt es viele Fischarten, die ohne lange Transportwege fangfrisch auf unserem Teller landen. Wer selbst die Angel auswerfen möchte, sollte sich vorher gut informieren. Denn Angeln ist in Deutschland nur mit Fischereischein und Angelkarte erlaubt. 

 
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