Suchtmittel Nikotin (2/6)
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Tabakkonsum ist weit verbreitet: In Deutschland greift etwa ein Viertel der Erwachsenen regelmäßig oder gelegentlich zur Zigarette. Damit ist die Nikotinabhängigkeit hierzulande die am weitesten verbreitete Suchterkrankung.
Nikotin kommt in den Blättern der Tabakpflanze vor und wird in Form von Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen geraucht. Selten wird Tabak auch geschnupft oder gekaut.
Tabak wirkt unter anderem stimmungsaufhellend, leicht antriebssteigernd und kreislaufanregend. Zudem kann er das Hungergefühl unterdrücken und in geringer Dosierung auch beruhigen. Viele Raucherinnen und Raucher beschreiben zudem, dass sie sich kurzfristig konzentrierter und aufmerksamer fühlen.
Jede Zigarette hinterlässt Spuren
Tabak enthält neben Nikotin über 5.000 weitere Stoffe, von denen mindestens 90 nachweislich gesundheitsschädlich sind. Neben Krebs kann Tabakkonsum auch andere chronische Erkrankungen verursachen. Beim Rauchen gelangt der größte Teil des Nikotins über die Lunge in die Blutbahn und wirkt sich auf den gesamten Körper aus: Das Herz und die Atmung werden schneller, der Blutdruck steigt und die Blutgefäße verengen sich. Auch Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen können auftreten.
Abhängigkeit und Entzugserscheinungen
Beim Rauchen schüttet der Körper vermehrt Botenstoffe aus, die das Verlangen nach mehr wecken. Zudem setzt bei Raucherinnen und Rauchern schnell der Gewöhnungseffekt ein - eine körperliche sowie psychische Abhängigkeit entsteht.
Fällt die nächste Zigarette dann einmal aus, können sich schnell Entzugserscheinungen einstellen wie
- Nervosität,
- Aggressivität,
- Schlafstörungen,
- starkes Rauchverlangen,
- depressive Stimmung,
- Angst,
- Konzentrationsschwäche und/oder
- Hungergefühl.
Diese körperlichen Symptome sind zwar unangenehm, lassen aber bereits nach einigen Tagen nach. Beim Rauchstopp sind es meist die gewohnten Rituale, wie zum Beispiel die Zigarette zum Kaffee, die Raucherinnen und Raucher besonders herausfordern.
Gehen Sie es an
Mit speziellen Rauchentwöhnungsprogrammen können auch Sie den Absprung schaffen. Die TK unterstützt Sie unter anderem durch die TK-RauchFrei App auf Ihrem Weg in ein Leben ohne Zigaretten.