Soziale Auswirkungen von Arbeitssucht (3/4)
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Arbeitssucht kann in die gesellschaftliche Isolation führen. Denn Betroffene widmen sich fast ausschließlich ihrer Arbeit - für Familie, Partnerschaft und Freundeskreis bleibt da kaum Zeit. Auch für Unternehmen bedeutet diese Abhängigkeit ein Risiko.
Wer mit Arbeitsabhängigen über eine ausbalancierte Lebensführung diskutieren will, stößt auf Widerstand. Dass Betroffene Kritik an ihrem Arbeitsverhalten nicht reflektieren, ist Teil ihrer Suchterkrankung. Anerkennung durch Arbeitsleistung ist der zentrale Lebensinhalt der Abhängigen. Für Selbstbestätigung aus anderen Lebensbereichen werden sie zunehmend blind. Viele verlieren das Gefühl für private Verpflichtungen, soziale Beziehungen belasten sie zunehmend.
Die Abhängigkeit spaltet Familien und Partnerschaften
Auch wenn Arbeitsabhängige etwas mit der Familie oder der Partnerin beziehungsweise dem Partner unternehmen, kreisen ihre Gedanken meist um die Arbeit. Versuchen Nahestehende, die Betroffenen zu überzeugen, weniger zu arbeiten, gibt es meist Streit. Denn viele Abhängige fürchten dann, dass diese Personen ihnen die Kontrolle über ihre Arbeit nehmen wollen. Dass sie sich durch ihr eigenes Verhalten von geliebten Menschen entfremden, merken sie meist nicht - auch wenn sie selbst darunter leiden. Oft flüchten sich Abhängige dann wiederum in Arbeit, um ihre Sorgen und ihren Ärger zu vergessen.
Arbeitsabhängige sind keine Teamplayer
Eine arbeitsabhängige Führungskraft kann ein Unternehmen viel Arbeitsleistung kosten. Arbeitsabhängige kontrollieren Arbeitsprozesse in übertriebenem Maße. Oft versäumen sie Fristen, weil ihnen Resultate nicht genügen. Außerdem mischen sie sich oft in fremde Tätigkeitsbereiche ein und reißen immer mehr Aufgaben an sich. Meist sind Betroffene nicht mehr in der Lage, das Arbeitsverhalten von anderen realistisch einzuschätzen, denn ihre Ansprüche an sich selbst und andere sind in der Regel überzogen. Oft neigen Arbeitssüchtige zu Konkurrenzdenken, wenn sie kooperieren müssen. Der soziale Austausch mit Kollegen und Kolleginnen hat für sie meist einen geringen Stellenwert.