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Was ist ein Fersensporn?

Der Fersensporn ist ein dornartiger, knöcherner Auswuchs, der sich im Laufe des Lebens am Fersenbein (Kalkaneus) bilden kann. Es gibt zwei Varianten: den hinteren Fersensporn am Ansatz der Achillessehne (kranialer Fersensporn) und den unteren an der Fußsohle (plantarer Fersensporn), der deutlich häufiger auftritt. Beide sind jeweils nur wenige Millimeter lang. Etwa jeder zehnte Deutsche hat diesen Fortsatz am Fersenbein, meist ohne es zu bemerken. Am häufigsten betroffen sind 40- bis 60-Jährige. Entzündet sich das Gewebe, das ihn umgibt, schmerzt er oft empfindlich. Das kann geschehen, wenn Ihre Füße zu sehr strapaziert werden.

Wie entsteht ein Fersensporn?

Werden Ihre Muskelsehnen am Fersenbein dauerhaft stark belastet, beispielsweise weil Sie regelmäßig Sport treiben, öfter ungeeignetes Schuhwerk tragen oder ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringen, können sich dort winzige Risse bilden. Über einen längeren Zeitraum kann die Belastung zu Entzündungen führen, auf die Ihr Körper reagiert: Er lagert an den betroffenen Stellen Kalk ab, sozusagen als Notfall-Stütze. Dieser verknöchert nach und nach und ein Fersensporn entsteht.

Das belastet die Füße

Risikofaktoren für Fersensporn und Entzündungsschmerz sind vor allem:

  • Übergewicht
  • Wadenmuskelschwäche sowie -verkürzung
  • Sehnenscheidenentzündung oder entzündliches Rheuma
  • Nicht korrigierte Fuß-Fehlstellungen (Hohl-, Knick-Senkfuß)
  • Falsches Schuhwerk (zu klein, zu eng, zu hohe Absätze, dünne Sohle, nicht ausreichend gedämpft)
  • Laufsport und körperliche Belastung, vor allem untrainiert oder nicht aufgewärmt, insbesondere mit falschem Schuhwerk oder falscher Lauftechnik
  • Langes Gehen oder Stehen im Alltag

Stechen oder Brennen beim Auftreten

Durch die Entzündung im Bereich des Fersensporns kann jeder Schritt zur Qual werden. Häufig treten die Schmerzen, die hauptsächlich als brennend und stechend beschrieben werden, zu Beginn einer körperlichen Aktivität auf, meist nach einer längeren Ruhepause. Viele Betroffene klagen vor allem morgens nach dem Aufstehen über einen sogenannten Anlaufschmerz, der sich im Laufe des Tages oft bessert. Die Entzündung kann bei längerer Belastung allerdings auch chronisch werden und dauerhaft für Schmerzen sorgen.

Sprechen Sie daher bei Fersenschmerzen mit Ihrem Arzt. Fersensporn-Beschwerden lassen sich in der Regel gut in den Griff bekommen. Nahezu 80 bis 90 Prozent der Fälle heilen auch ohne operative Eingriffe.

So läuft der Arztbesuch ab

Ihr behandelnder Arzt wird sich Ihre Beschwerden genau schildern lassen und Ihren Fuß untersuchen. In vielen Fällen kann er den Sporn bereits ertasten oder durch bestimmte Punkte ermitteln, die bei Druck schmerzen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomografie (MRT) können die Diagnose in Zweifelsfällen sichern.

Was kurzfristig hilft: Schmerztherapie und Schonung

Schonen Sie Ihre Füße bis die Entzündung und damit die Beschwerden abgeklungen sind. Verzichten Sie vorübergehend auf intensive Belastung wie Leistungssport oder lange Fußmärsche. Wenn möglich, legen Sie Ihre Füße öfter hoch. Coolpacks oder entzündungshemmende Gele können akute Schmerzen lindern. Gepolsterte Fersenkissen verringern den Druck auf die Ferse und ermöglichen so, dass das  entzündete Gewebe abschwellen kann : Bei unterem Fersensporn haben sich dafür sogenannte Locheinlagen mit Aussparung bewährt, bei hinterem Fersensporn spezielle Fersenkissen. Zusätzlich können Fußbäder sowie Massagen dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern.

Auch Schmerzmittel oder Kortisonspritzen können kurzfristig helfen. Stoßwellen- und Strahlentherapie sind weitere Optionen. Ihr Arzt wird zusammen mit Ihnen entscheiden, welche Behandlungsform für Sie individuell am besten geeignet ist.

Das hilft langfristig: Physiotherapie und Entlastung

Physiotherapie: Experten empfehlen Physiotherapie mit gezielten Dehn- und Kräftigungsübungen. Lassen Sie sich von erfahrenen Physiotherapeuten Übungen zeigen und führen Sie diese zu Hause regelmäßig fort.

Einlagen: Bei hartnäckigen Fersensporn-Beschwerden können individuell angepasste orthopädische Schuheinlagen helfen. Sie verteilen den Druck gleichmäßiger auf den gesamten Fuß.

Gutes Schuhwerk: Es empfiehlt sich, so oft wie möglich gut gedämpftes Schuhwerk und möglichst selten hohe oder enge Schuhe zu tragen.

Für Sportler: Viele Sportfachgeschäfte bieten eine Videolaufbandanalyse an und beraten Sie zu geeigneten Sportschuhen und gegebenenfalls auch zur richtigen Lauftechnik. Vergessen Sie auch nicht regelmäßige Aufwärmübungen und Ruhepausen.

Übergewicht reduzieren: Tragen Sie ein paar Pfunde zu viel mit sich herum? Wenn Sie Ihr Gewicht soweit reduzieren, dass Ihr BMI unter 25 sinkt, entlastet das auch Ihre Füße.