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Startseite Krankheit & Behandlungen Erkrankungen Behandlungen & Medizin Operationen Teilnarkose: Lokale und regionale Anästhesie
Teilnarkose: Lokale und regionale Anästhesie Steht ein operativer Eingriff an, stellt sich schnell die Frage nach der passenden Narkose. Je nach Art und Umfang der Operation gibt es verschiedene Verfahren - und nicht immer ist eine Vollnarkose notwendig. Vor allem bei ambulanten Eingriffen reicht oft eine regionale oder lokale Betäubung aus. Dabei wird gezielt nur der Bereich betäubt, der behandelt wird. Alice von Berg, Dres. Schlegel + Schmidt Medizinische Kommunikation GmbH
Dank verbesserter operativer Techniken ist es heute möglich, auch komplexere Eingriffe ambulant durchzuführen. Dabei sollte eine geeignete Narkose, auch Anästhesie genannt, gewählt werden, um operative Risiken und Nebenwirkungen möglichst gering zu halten.Während bei einer Allgemeinanästhesie, der sogenannten Vollnarkose , das Bewusstsein und das Schmerzempfinden ausgeschaltet werden, beschränken sich Lokal- und Regionalanästhesie auf den Wundbereich oder die entsprechende Körperregion. Die Patientinnen und Patienten bleiben bei den sogenannten Teilnarkosen in der Regel ansprechbar und wach. Das schont den Körper, vermeidet unnötige Belastungen und ermöglicht oft eine schnellere Erholung.
OP "verschlafen" ohne Vollnarkose?Bei Ihnen ist eine ambulante Operation mit Teilnarkose geplant und Sie fühlen sich unwohl mit dem Gedanken, den Eingriff bewusst mitzuerleben? Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an. Bei Bedarf kann zusätzlich ein Beruhigungs- oder auch ein Schlafmittel gegeben werden. Vielleicht reicht es für Sie aber bereits aus, sich während des Eingriffs abzulenken. Dann können Sie zum Beispiel über Kopfhörer entspannende Musik oder einen Podcast hören.
LokalanästhesieEine Lokalanästhesie, also eine örtliche Betäubung, wird durchgeführt, wenn nur bei einer kleinen Stelle das Schmerzempfinden ausgeschaltet werden muss. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Muttermal  oder eine Warze entfernt wird. Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Lokalanästhesie:Oberflächenanästhesie: Hier wird ein Lokalanästhetikum direkt und ohne Injektion als Salbe, Spray oder Tropfen auf das betreffende Areal der Haut oder Schleimhaut aufgetragen. Angewandt wird diese Art der Betäubung etwa bei Untersuchungen am Auge oder um einen Gefäßzugang zu legen.Infiltrationsanästhesie: Dabei werden die Lokalanästhetika in/unter die Haut oder in einen Muskel injiziert. Typische Beispiele sind Betäubungen im Rahmen von Zahnbehandlungen oder zur Entfernung eines Muttermals.Im Gegensatz zur Regionalanästhesie und zur Vollnarkose wird die lokale Betäubung von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt selbst durchgeführt.RegionalanästhesieIst das Operationsgebiet zu groß, um durch eine lokale Anästhesie ausreichend betäubt zu werden, kann eine Regionalanästhesie sinnvoll sein. Eine solche ist besonders geeignet für ambulante Operationen , da der Körper weniger belastet wird als bei einer Vollnarkose. Auch für ältere Patientinnen und Patienten sowie bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen wird diese Art der Anästhesie häufig bevorzugt. Eine Regionalanästhesie kann aber auch gemeinsam mit einer Analogsedierung, also einem Dämmerschlaf, oder mit einer Vollnarkose eingesetzt werden. Eine vollständige Narkose erfolgt dann in der Regel mit einer leichteren Dosierung. Doch egal ob kombiniert oder nicht - eine Regionalanästhesie wird meist von einer Anästhesistin oder einem Anästhesisten durchgeführt. Je nach Körperregion und geplantem Eingriff werden folgende Verfahren unterschieden:Periphere RegionalanästhesieBei der peripheren Regionalanästhesie, auch Plexusanästhesie genannt, wird das Betäubungsmittel etwas entfernt vom Operationsgebiet in der Nähe der Nerven verabreicht, die das Gebiet versorgen. Das Schmerzempfinden in der entsprechenden Körperregion ist dadurch nach etwa 15 bis 30 Minuten für einen längeren Zeitraum blockiert. Häufig erschlaffen auch die Muskeln in der betäubten Region. Diese Form der Betäubung ist besonders geeignet bei Eingriffen an Schulter, Arm oder Beinen, manchmal auch im Bereich der Brust.Intravenöse RegionalanästhesieBei diesem selten eingesetzten Verfahren wird das Betäubungsmittel in die Vene des entsprechenden Körperteils gespritzt, der zuvor ähnlich wie beim Blutdruckmessen abgebunden wird. So kann sich das Anästhetikum in einem begrenzten Gebiet ausbreiten und erreicht dort die Nervenbahnen und  enden, die betäubt werden sollen. In der Regel ist jedoch die periphere Regionalanästhesie die erste Wahl, da diese als sicherer gilt.Rückenmarksnahe RegionalanästhesienBei der rückenmarksnahen Regionalanästhesie wird das Betäubungsmittel direkt in die Nähe des Rückenmarks eingebracht, um die Nervenleitung im Unterkörper gezielt zu unterbrechen. Man unterscheidet zwei Verfahren: Bei der Periduralanästhesie (PDA) wird das Medikament über einen feinen Katheter in den Bereich rund um die Rückenmarkshäute eingebracht. Bei der Spinalanästhesie wird das Betäubungsmittel direkt in die Rückenmarksflüssigkeit verabreicht. Beide Verfahren führen zu einer schnellen und zuverlässigen Schmerzausschaltung im Unterkörper - bei der Spinalanästhesie meist innerhalb weniger Minuten, bei der PDA etwas langsamer, zugleich jedoch dosierbarer. Sie eignen sich besonders gut für Eingriffe im Bereich des Unterbauchs, der Hüfte oder der Beine sowie für eine schmerzarme Geburt.Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?Regionalanästhesien gelten insgesamt als sehr sichere Verfahren. Dennoch können - wie bei jeder medizinischen Maßnahme - vereinzelt Nebenwirkungen oder Komplikationen auftreten.In der Regel handelt es sich dabei um Beschwerden wie allergische Reaktionen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in der betäubten Körperregion sowie Übelkeit. Als seltene Komplikationen können Nervenschäden, Blutergüsse oder Infektionen an der Einstichstelle auftreten. Diese sind in den meisten Fällen vorübergehend und bilden sich vollständig zurück.Um Komplikationen zu vermeiden, wird jede Regionalanästhesie sorgfältig geplant, durchgeführt und überwacht. Gemeinsam mit Ihrer behandelnden Ärztin, Ihrem behandelnden Arzt und Ihrem Anästhesieteam besprechen Sie vor dem Eingriff mögliche Risiken. Hier ist zudem Raum für Ihre Fragen, Sorgen und mögliche Ängste. 
 
Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e. V. (BDA) - anaesthesisten-im-netz.de: Was ist eine Regionalanästhesie?, 30.01.2017. URL: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/anaesthesie/was-ist-eine-regionalanaesthesie/ (abgerufen am: 23.04.2025).Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich (BMASGPK) - gesundheit.gv.at: Regionalanästhesie, 07.08.2023. URL: https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/narkose/lokalanaesthesie.html (abgerufen am: 23.04.2025).Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI): S1-Leitlinie Regionalanästhesie bei ambulanten Patienten - Empfehlungen zur Durchführung. Stand: 17.03.2021. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/001-022l_S1_Regionalanaesthesie-ambulante-Patienten-Empfehlung-zur-Durchfuehrung_2021-03.pdf (abgerufen am: 23.04.2025).Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) - gesundheitsinformation.de: Lokalanästhesie, o. J. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/lokalanaesthesie.html (abgerufen am: 24.04.2025).Wetsch, W. A.: Oberflächen- und Infiltrationsanästhesie, 03.04.2025. URL: https://viamedici.thieme.de/lernmodul/5486985/4915264/oberflächen-+und+infiltrationsanästhesie (abgerufen am: 25.04.2025). 
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