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Diese Erkrankung betrifft vor allem Menschen ab dem 60. Lebensjahr, kann aber prinzipiell in jedem Alter auftreten und sogar bei Kindern entstehen. Die gute Nachricht: In vielen Fällen ist die Erkrankung heilbar.

Symptome

Ein Hirntumor kann sich je nach Lage, Größe und Wachstum auf unterschiedlichste Art und Weise bemerkbar machen. Nehmen Sie die Signale Ihres Körpers ernst und lassen Sie etwaige Beschwerden zeitnah ärztlich abklären:

  • Regelmäßige Kopfschmerzen  könnten das erste Symptom eines Hirntumors sein. Sie verstärken sich im Liegen und sind daher nachts und nach dem Aufstehen am stärksten. Oft treten Sie gemeinsam mit unerklärlicher Übelkeit und Erbrechen auf und werden im Verlauf weniger Wochen stärker.
  • Je nach Größe und Lage des Tumors kann es zu verschiedensten neurologischen Ausfällen kommen: Dazu zählen beispielsweise Lähmungen, Seh- und Koordinationsstörungen sowie sprachliche und kognitive Einschränkungen. 
  • Ein epileptischer Anfall ist etwa bei jedem fünften Hirntumor-Patienten das erste Anzeichen der Erkrankung. Ein solcher Krampfanfall kann den gesamten Körper oder auch nur einzelne Bereiche erfassen. Dabei handelt es sich um einen Notfall: Verständigen Sie umgehend den Rettungsdienst.
  • Persönlichkeitsveränderungen sind ein eher seltenes Symptom eines Hirntumors: Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, wenn Sie sich etwa ungewohnt antriebslos, überreizt oder aggressiv fühlen. 

Diagnose

Ihr Arzt wird Sie detailliert zu Ihren Beschwerden, eventuellen Vorerkrankungen und familiären Veranlagungen befragen. Sollte er dabei einen Verdacht auf einen Hirntumor entwickeln, wird er Sie für die weitere Diagnostik an einen Facharzt für Nervenheilkunde überweisen.

Neurologische Untersuchung

Während einer körperlichen Untersuchung kann der Facharzt etwaige neurologische Ausfälle feststellen, die den Verdacht auf einen Hirntumor stützen.

Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)

Diese bildgebenden Untersuchungen zeigen selbst kleinste Gewebsneubildungen und ermöglichen eine Diagnose. In diesem Fall wird Ihr Neurologe weitere Untersuchungen veranlassen, um ein möglichst genaues Bild der Erkrankung zu erhalten. So können moderne Untersuchungen beispielsweise zeigen, wie aktiv Stoffwechsel und Durchblutung des Tumors sind.

Biopsie

Nach einer Diagnose gibt eine Gewebeprobe Aufschluss darüber, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. In der Regel wird diese im Rahmen einer Operation gewonnen, deren Ziel es ist, den Tumor vollständig zu entfernen. Je nach Lage und Ausprägung kann ein Neurochirurg die Gewebeprobe alternativ mit einer Nadel durch ein kleines Loch im Schädel entnehmen.

Gut- oder bösartiger Tumor: eine Frage des Wachstums

Gutartige Tumoren wachsen sehr langsam, dringen nicht in umliegende Gewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste. Bösartige Tumoren vergrößern sich sehr schnell, verwachsen häufig mit angrenzenden Strukturen oder bilden Metastasen.

Liquoruntersuchung

Manche Hirntumoren können Krebszellen in das Hirnwasser - den sogenannten Liquor - schwemmen. Indem eine Probe dieser Flüssigkeit entnommen und untersucht wird, kann eine solche Streuung festgestellt und in Ihrer Therapie berücksichtigt werden.

Hirntumorarten

Mediziner unterscheiden grundsätzlich primäre und sekundäre Hirntumoren. Während die Gn ersterem Fall direkt aus Hirngewebe entsteht, ist ein sekundärer Tumor eine Absiedelung einer Krebserkrankung anderswo im Körper - eine Metastase. 

Gliom

Ein solcher Tumor entsteht aus den Stützzellen des Hirns und kann sowohl gut- als auch bösartig sein. Gliome machen etwa die Hälfte aller Hirntumoren aus und werden anhand ihres Ursprungs benannt:

  • Astrozytome können in jedem Alter entstehen. Sind sie sehr aggressiv, ist meist die Rede von einem Glioblastom: Diese Tumorart macht etwa die Hälfte aller Gliome aus.  
  • Oligodendrogliome treten am häufigsten bei Menschen mittleren Alters auf und wachsen ohne klare Abgrenzung in umliegendes Hirngewebe ein: Chirurgen können einen solchen Tumor meist nur unvollständig entfernen.
  • Ependymome treffen häufig Kinder und junge Erwachsene und entstehen aus der Wand einer Hirnkammer. Dabei handelt es sich um symmetrische, flüssigkeitsgefüllte Räume im Hirn. Ependyme können oft gut behandelt werden.

Meningeom  

Nach den Gliomen gelten Meningeome als die zweithäufigste Hirntumorart. Sie entstehen aus Zellen der Hirnhaut und haben in aller Regel einen gutartigen Charakter. Weil sie meist sehr langsam wachsen und oftmals keine Beschwerden verursachen, werden sie in der Regel nur zufällig entdeckt. 

Medulloblastom 

Dieser Tumor kann bereits im frühen Kindesalter entstehen und ist in der Regel sehr aggressiv. Holen Sie umgehend ärztlichen Rat ein, wenn Ihr Kind unter unerklärlicher morgendlicher Übelkeit und Kopfschmerzen leidet oder plötzlich Schwierigkeiten hat, aufrecht zu sitzen und zu stehen. Eine frühe Diagnose und Behandlung steigern die Heilungschancen Ihres Kindes.

Neurinom 

Wenn aus dem Mantel eines Hirn- oder Körpernervs ein Tumor entsteht, sprechen Mediziner von einem Neurinom. Dabei handelt es sich meist um eine gutartige, langsam wachsende Neubildung, die am häufigsten um das 50. Lebensjahr entsteht. Besonders häufig bildet sich ein solcher Tumor am Hör- und Gleichgewichtsnerv .

Hypophysentumor 

Tumoren der Hirnanhangsdrüse können Menschen jeder Altersgruppe treffen. Obwohl sie in der Regel gutartig sind und langsam wachsen, können sie umliegende Strukturen stark beeinträchtigen oder den Hormonhaushalt des Körpers durcheinanderbringen.

Lymphom  

Lymphome nehmen eine Sonderstellung unter den Hirntumoren ein: Sie entwickeln sich aus entarteten Lymphzellen, die als Unterart der weißen Blutkörperchen eigentlich Teil der körpereigenen Immunabwehr sind. Ein solcher Tumor kann in jedem Alter entstehen, tritt aber vor allem bei älteren oder immunschwachen Menschen auf.

Behandlung

Kein Hirntumor gleich dem nächsten: Ihr behandelnder Arzt wird Sie genau über die Ausprägung Ihrer Erkrankung aufklären und Ihnen die dafür individuell sinnvollste Behandlung empfehlen. Holen Sie gerne eine ärztliche Zweitmeinung ein und lassen Sie sich ausführlich zu allen Optionen beraten:

Mikrochirurgische Operation

Einen oberflächlichen, klar abgegrenzten Hirntumor kann Ihr Neurochirurg im Optimalfall vollständig entfernen und somit heilen. Durch modernste Behandlungstechniken wie Neuronavigation und intraoperative Ultraschall- und MRT-Aufnahmen erzielt er dabei äußerst präzise Behandlungsergebnisse. Gesundes Hirngewebe wird dabei bestmöglich geschont.

Biopsie: Tumorzellen im Fokus

Nach dem Eingriff werden mehrere Zellproben des entnommenen Tumors mikroskopisch auf ihre Gut- oder Bösartigkeit sowie ihren Ursprung untersucht. Erst mit diesen Informationen kann ein Team aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen Ihre weitere Behandlung optimal planen.

Strahlentherapie

Diese Behandlungsmethode basiert auf der Wirkung ionisierender Strahlung. Damit kann ein Radioonkologe das Gewebe des Tumors sehr gezielt angreifen und zerstören. Eine Strahlentherapie kann als Ergänzung zu einer Operation oder als alleinige Behandlung eingesetzt werden: So kann im Optimalfall auch ein Tumor im Zentrum des Schädels geheilt werden. Ihr Arzt wird Ihnen je nach Ihrer individuellen Situation eine einmalige oder mehrwöchige Behandlung empfehlen.

Chemotherapie

Das Ziel einer chemotherapeutischen Behandlung ist es, im Körper verstreute Krebszellen unschädlich zu machen: Während sich gesunde Gewebe von der schädlichen Wirkung des Chemotherapeutikums erholen können, geht eine entartete Zelle daran zugrunde. 

Palliativtherapie

Ist der Krebs nicht heilbar, liegt der Schwerpunkt der Behandlung darauf, die Beschwerden zu lindern. So können beispielsweise stärkere Schmerzmittel oder Medikamente gegen epileptische Anfälle und Übelkeit helfen, die Symptome der Erkrankung abzuschwächen. Sie sind in dieser schweren Zeit nicht allein: Wenden Sie sich als Patient oder als Angehöriger an einen Psychoonkologen und sprechen Sie über Ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen.

Nachsorge

Viele Hirntumoren können geheilt oder langfristig in Schach gehalten werden. Nehmen Sie nach einer erfolgreichen Behandlung alle vereinbarten Termine zur Nachsorge zuverlässig war: So kann ein etwaiger Rückfall frühzeitig erkannt und adäquat behandelt werden. 
 

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