Was ist eine periorale Dermatitis?
Bei Mundrose, medizinisch periorale Dermatitis, ist die Haut um Mund und Augen gerötet und fühlt sich uneben an. Betroffene greifen dann häufig zu Hautpflegeprodukten oder decken die Stellen mit Make-up ab. Doch bei roter, entzündeter Gesichtshaut kann es sich für Sie lohnen, ganz auf Kosmetikprodukte zu verzichten.
Typisch und namensgebend für die sogenannte Mundrose ist eine gespannte, gerötete Haut vor allem rund um den Mund, wobei ein Bereich um die Lippen ausgespart bleibt. Besonders junge Frauen sind häufig von der Hauterkrankung betroffen und fühlen sich mit sichtbar geröteter Gesichtshaut oft unwohl.
Überpflegte Haut reagiert sensibel
Auslöser der Mundrose sind meist Hautpflegeprodukte wie Cremes oder Make-up. Daher wird das Erkrankungsbild im Volksmund auch als Stewardessenkrankheit bezeichnet, Hautärzte sprechen von einer perioralen Dermatitis. Auch Hormonschwankungen können diese Hautveränderung begünstigen. Ein Gang zum Hautarzt kann hier Klarheit schaffen.
Ist die Haut rot, entzündet und wirkt uneben, erscheint es zunächst naheliegend, die Stellen vermehrt zu reinigen und mit Pflegeprodukten zu beruhigen. Reagiert Ihre Haut empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe, kann das allerdings einen gegenteiligen Effekt erzielen.
Übermäßige Pflege kann unbeabsichtigte Effekte haben
Waschlotionen, Cremes und Make-up können die Haut irritieren. Die oft sehr reichhaltigen und ölhaltigen Produkte können die oberste Hautschicht aufquellen lassen und schädigen. In der Folge verliert Ihre Haut mehr Wasser und fühlt sich trocken an. Cremes gegen trockene Haut können den Effekt verstärken. Besonders Menschen, die zu allergisch bedingten Erkrankungen wie Neurodermitis oder Heuschnupfen neigen und ihre Haut oft intensiv und fettreich pflegen, sind häufiger von der Hautveränderung betroffen.
Nulltherapie: Wasser statt Kosmetik
Verzichten Sie konsequent insbesondere auf fett- und ölhaltige Kosmetikprodukte und geben Sie Ihrer Haut Zeit, um sich zu regenerieren. Verwenden Sie auch keine kortisonhaltigen Cremes, denn sie unterdrücken lediglich die Entzündung und lindern die Beschwerden nur kurzfristig. Reinigen und pflegen Sie Ihr Gesicht ausschließlich mit klarem Wasser. Jetzt ist Geduld gefragt: Es kann einige Wochen dauern, bis sich Ihre Haut erholt. In den ersten zwei Wochen kann sie sich zunächst irritiert zeigen und mit zunehmender Rötung reagieren. Bleiben Sie konsequent und werten Sie dies als erstes Zeichen des Erfolgs. Die ungeliebten Rötungen verschwinden nach einiger Zeit in der Regel restlos und Ihre Haut kann wieder strahlen.
Tipps gegen Spannungsgefühle
Verzichten Sie auf Pflegeprodukte, stellt sich anfangs oft ein unangenehmes Spannungsgefühl im Gesicht ein. Mit in schwarzem Tee getränkten Umschlägen können Sie dem entgegenwirken: Die Gerbstoffe im Tee können die Beschwerden lindern. Fragen Sie auch Ihren Hautarzt nach wasserbasierten Hautpflegemitteln oder gerbstoffhaltigen Cremes. Wichtig ist, diese nicht zu oft aufzutragen. Bei Bedarf kann Ihnen Ihr Arzt auch eine antibiotische Salbe verschreiben, die bei stärkeren Entzündungen lindernd wirken kann.