Was ist eine Knötchenflechte?
Jeden Menschen juckt es hin und wieder an der einen oder anderen Stelle. Verursachen kleine Knötchen auf der Haut einen besonders starken Juckreiz, kann sich dahinter eine häufige Hauterkrankung verbergen: die sogenannte Knötchenflechte, auch Lichen ruber genannt. Meist heilt diese von allein ab, wobei eine ärztliche Behandlung die zum Teil nervenaufreibenden Beschwerden lindern und die Heilung beschleunigen kann.
Stark juckende Haut kann zu einer echten Belastungsprobe werden. Bei der Knötchenflechte sind es hell- oder dunkelrote, leicht erhabene Knötchen, die diese Beschwerden verursachen. Meist treten die entzündlichen Hautveränderungen an den Beugeseiten von Unterarmen, Handgelenken oder Knöcheln auf. Auch andere Stellen wie Schleimhaut, Kopfhaut oder Nägel können betroffen sein. Wenn Sie genauer hinsehen, erkennen Sie mitunter eine netzartige, weißliche Zeichnung auf den Knötchen. Ihre Haut ist meist sehr empfindlich: Dort, wo Sie kratzen oder wo Ihre Haut zum Beispiel durch Reibung belastet wird, reagiert sie häufig mit neuen Knötchen.
Flechten der Haut
Es gibt verschiedene Hauterkrankungen, die den Begriff Flechte im Namen tragen - neben der Knötchenflechte zum Beispiel auch die Schuppenflechte. Namensgebend ist wohl ein Vergleich mit der Natur: Die Oberflächenstruktur von Flechten auf Baumstämmen oder Steinen soll diesen Hauterkrankungen ähnlich sein.
Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist betroffen
Die Knötchenflechte ist eine häufige Erkrankung: Rund ein halbes bis ein Prozent aller Menschen ist betroffen, meist sind es Erwachsene zwischen 30 und 60 Jahren. Bei 75 Prozent der Betroffenen zeigen sich die Veränderungen neben den typischen Hautstellen auch an den Schleimhäuten im Mund oder im Genitalbereich.
Die Erkrankung wird durch Immunzellen in der Haut hervorgerufen, die eine Entzündung auslösen. Über die genauen Ursachen können Experten bislang nur Vermutungen anstellen. Ein Zusammenhang mit Medikamenten, Virusinfektionen oder anderen Erkrankungen gilt als wahrscheinlich.
So begegnen Sie dem Juckreiz
Auch wenn die Hauterkrankung meist innerhalb einiger Wochen oder Monate von selbst abheilt, kann eine Therapie sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn Sie wie viele Betroffene dem lästigen Juckreiz etwas entgegensetzen wollen. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Arzt, er wird Ihre Haut genauer in Augenschein nehmen. So kann er die Ursache Ihrer Beschwerden oft schon durch die Untersuchung genauer eingrenzen und eine geeignete Therapie empfehlen. Kortisonhaltige Salben können den Juckreiz lindern und die Abheilung beschleunigen. Sind große Areale der Haut betroffen, kann Ihr Arzt Ihnen Kortison oder andere Wirkstoffe bei Bedarf auch in Tablettenform verordnen. Licht-, Kälte- oder Lasertherapie können zur Heilung ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden.
Licht als Therapie
Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres, als im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Was wir im Alltag genießen, kommt auch in der Medizin zum Einsatz. Anders als beim Sonnenbaden wird die Haut dabei gezielt einem bestimmten Spektrum des Lichts ausgesetzt, das zielgenau dosiert werden kann. Der Verlauf von Hauterkrankungen wie zum Beispiel Schuppenflechte und chronischer Nesselsucht sowie Juckreiz können damit positiv beeinflusst werden.
Tipps bei schmerzhafter Mundschleimhaut
Die Knötchenflechte kann sowohl Haut und Schleimhaut betreffen als auch alleine zum Beispiel im Mund auftreten. Diese Erkrankungsform verläuft mit drei bis zehn Jahren oft langwieriger und zum Teil in Schüben, gefolgt von Phasen ohne spürbare Beschwerden. Wichtig zu wissen: Das Risiko für ein Karzinom ist mit ein bis drei Prozent etwas erhöht. Nehmen Sie daher die regelmäßigen Kontrolltermine bei Ihrem Arzt wahr, damit solche Veränderungen frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden können.
Ist Ihre Mundschleimhaut betroffen, kann das Schmerzen verursachen. Das können Sie tun, um Ihre Schleimhäute zu beruhigen und die Heilung zu unterstützen:
- Verzichten Sie auf heiße oder scharfe Speisen.
- Vermeiden Sie auch stark säurehaltige Lebensmittel und Getränke. Tipp: Ungesüßter und gekühlter Tee schmeckt - besonders im Sommer - gut.
- Schaffen Sie den Weg in die Rauchfreiheit, zum Beispiel mit unserer TK-RauchFrei App .
- Auch Keime können bestehende Entzündungen weiter verschlimmern. Achten Sie daher besonders auf eine sorgfältige Mundhygiene. Überprüfen Sie gegebenenfalls den Sitz Ihrer Zahnprothese: Scharfe Ränder können Sie beim Zahnarzt korrigieren lassen.