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Oft lässt sich eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) durch eine gute Hautpflege und mit Medikamenten zum Auftragen auf die erkrankten Hautbereiche in den Griff bekommen. Bei mittelschwerer oder schwerer Psoriasis reicht diese Behandlung aber nicht immer aus. Dann kommt eine UV-Lichttherapie infrage. Sie kann allein eingesetzt, oder mit einer äußerlichen Behandlung oder Tabletten kombiniert werden. Dabei werden die betroffenen Hautstellen mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt. Das UV-Licht hemmt die Entzündungsreaktionen in der Haut und verlangsamt die Zellteilung.

Die Behandlung findet in der Regel 3-mal pro Woche in einer spezialisierten hautärztlichen Praxis oder im Krankenhaus statt. Zur Bestrahlung werden spezielle Kabinen mit Lichtröhren verwendet, die UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge abgeben. Sind zum Beispiel nur der Kopf, die Hände oder Füße betroffen, können diese Körperteile auch einzeln bestrahlt werden.

Sonnenbänke zur Bräunung sind nicht zur Lichttherapie geeignet: Sie erlauben keine genaue Kontrolle über das Lichtspektrum oder die Dosierung.

Worin unterscheiden sich verschiedene Lichttherapien?

Zur Behandlung von Psoriasis vulgaris wird meist eine sogenannte Schmalband-UVB-Lichttherapie eingesetzt (auch Schmalspektrum-UVB-Therapie genannt). Hierbei trifft nur UVB-Licht der Wellenlänge von 311 bis 313 Nanometer auf die Haut. Die Begrenzung des Lichtspektrums soll das Risiko für Nebenwirkungen senken.

Eine Variante ist die Bade-Licht-Therapie (Balneophototherapie). Dabei badet man rund 20 Minuten in warmem Wasser mit bestimmten Zusätzen. Gleichzeitig oder unmittelbar danach wird die Haut mit UV-Licht bestrahlt. Bei der sogenannten Photosoletherapie wird Kochsalz oder Salz aus dem Toten Meer zum Badewasser gegeben.

Eine weitere Möglichkeit ist die "Psoralen-UVA-Therapie" (PUVA). Hierbei wird die Haut mit UVA-Licht bestrahlt. Die zusätzliche Anwendung des Medikaments Psoralen verstärkt die Strahlenwirkung, weil es die Haut lichtempfindlicher macht. Psoralen kann als Tablette eingenommen (orale PUVA), als Gel oder Creme aufgetragen oder als Badezusatz (Bade-PUVA) angewendet werden.

Was ist bei einer Lichttherapie zu beachten?

Vor Beginn der Behandlung muss die Wellenlänge, die Dosierung und Dauer der Anwendung bestimmt werden. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: der Hauttyp, Vorerkrankungen wie zum Beispiel Hautkrebs und die Einnahme von Medikamenten, die die Haut lichtempfindlicher machen. Wichtig ist, sich von Hautärztinnen oder -ärzten behandeln zu lassen, die sich gut mit Lichttherapien auskennen.

Die Behandlung dauert ein bis 3 Monate. Damit sich die Haut an die Strahlung gewöhnen kann, wird die anfängliche Strahlendosis dem Hauttyp angepasst und nach und nach erhöht.

Die Augen werden während der Behandlung mit einer speziellen Sonnenbrille geschützt. Empfindliche, aber nicht betroffene Körperteile wie das Gesicht oder die Geschlechtsteile werden zum Schutz mit Textilien abgedeckt. Alternativ kann die gesunde Haut mit Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50+ eingecremt werden.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Eine UV-Lichttherapie kann verschiedene Nebenwirkungen haben. Die Bestrahlung kann die Haut austrocknen und Juckreiz auslösen. Deshalb ist es sinnvoll, sich gleich nach der Behandlung gut mit einem feuchtigkeitsbindenden Pflegeprodukt einzucremen. Außerdem kommt es oft zu sonnenbrandartigen Hautreizungen, selten auch zu Verbrennungen mit Blasenbildung.

Bei Menschen, die zu Lippenherpes neigen, kann die Lichttherapie einen Ausbruch des Virus begünstigen. Um vorzubeugen, kann man die Lippen vor der Behandlung mit Sonnencreme schützen. Die Einnahme von Psoralen im Rahmen einer PUVA kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Bei Psoralen als Badezusatz treten diese Nebenwirkungen nicht auf.

Seltenere Nebenwirkungen sind Haarwurzelentzündungen sowie erhabene rote Hautflecken, die aber nach einigen Tagen wieder verschwinden.

Um Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, am Tag der Behandlung möglichst nicht in die Sonne zu gehen oder sich draußen durch entsprechende Kleidung, eine Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel zu schützen. Insbesondere nach einer PUVA ist es wichtig, sich keiner weiteren Sonnenstrahlung auszusetzen.

Ein weiterer Nachteil von UV-Therapien ist, dass die Behandlung viele Arztbesuche erforderlich macht und die Behandlungen insgesamt viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher ist es für manche Menschen schwer, sie mit Beruf, Familie und Alltag zu vereinbaren.

Erhöht eine Lichttherapie das Risiko für Hautkrebs?

Wenn die Haut häufig mit UV-Licht bestrahlt wird, steigt das Risiko für Hautkrebs. Vor allem für die orale PUVA gibt es Hinweise, dass sie das Risiko für weißen Hautkrebs erhöht. Das Risiko steigt mit der Strahlendosis und der Zahl der Behandlungen. Ein erhöhtes Risiko besteht zudem bei heller Haut und für Menschen, die bereits an Hautkrebs erkrankt waren oder immunhemmende Medikamente wie Azathioprin, Ciclosporin oder Methotrexat einnehmen. Diese Medikamente sollten daher nicht mit einer Lichttherapie kombiniert werden.

Eine Schmalband-UVB-Therapie ist vermutlich mit einem geringeren Hautkrebsrisiko verbunden als eine orale Psoralen-UVA-Therapie (PUVA). Dies lässt sich aber noch nicht sicher sagen, weil es bisher kaum Studien zum Hautkrebsrisiko durch UVB-Bestrahlung gibt. Auch das Hautkrebsrisiko von PUVA-Behandlungen, bei denen Psoralen als Badezusatz angewendet oder auf die Haut aufgetragen wird, ist nicht gut erforscht.

Um das Hautkrebsrisiko in Grenzen zu halten, wird empfohlen, im Laufe des Lebens nicht mehr als 150 einzelne orale PUVA-Behandlungen zu machen. Wer die Zahl, Art und Dosis der in Anspruch genommenen Behandlungen in einen UV-Pass eintragen lässt, behält den Überblick: So lässt sich jederzeit nachvollziehen, wie viele Behandlungen bereits in Anspruch genommen wurden.

Wie wirksam sind Lichttherapien im Vergleich?

Durch eine Lichttherapie lässt sich Psoriasis vulgaris oft wirksam behandeln: Bei schätzungsweise 50 bis 90 von 100 Menschen mit Schuppenflechte bessern sich die Hauterscheinungen deutlich oder verschwinden vorübergehend ganz.

Eine orale PUVA ist nach dem aktuellen Forschungsstand wirksamer als eine Schmalband-UVB-Therapie. Sie führt aber öfter zu Nebenwirkungen und birgt möglicherweise ein höheres Hautkrebsrisiko. Es ist daher sinnvoll, die Vor- und Nachteile einer oralen PUVA gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt sorgfältig abzuwägen.

Auch die Bade-PUVA kann Psoriasis-Symptome besser lindern als eine alleinige UVB-Bestrahlung. Die Photosoletherapie ist anscheinend ebenfalls wirksamer als eine UV-Bestrahlung ohne Bad, hilft aber nicht so gut wie eine Bade-PUVA. Ein Nachteil von oraler PUVA, Bade-PUVA und Photosoletherapie ist der Aufwand.

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