Diabetes: Tipps für heiße Tage
Steigt das Thermometer im Sommer auf hohe Temperaturen, kann die Hitze schnell zum Problem werden. Besonders betroffen sind ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen, aber dazu muss es nicht kommen. Um die heißen Tage gut zu überstehen, helfen Ihnen mit Typ-2-Diabetes spezielle Tipps: Wie Sie sich am besten schützen, die richtige Aufbewahrung von Diabetes-Medikamenten und eine gute Vorbereitung.
Im Hochsommer kann der Organismus zu viel Wärme aus dem Körperinneren über die kleinsten Hautgefäße an die Außenluft abgeben. Dieser "trockene Hitzeaustausch" hilft, ebenso wie der "feuchte Hitzeaustausch" durch das Schwitzen, den Körper an heißen Tagen abzukühlen. Aber dies funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen. Diabetes und starkes Übergewicht erschweren die automatische Abkühlung. Der Körper reagiert nicht so schnell wie bei Stoffwechselgesunden. Gerade bei extremer Hitze von mehr als 30 Grad Celsius spielt deshalb das eigene Verhalten eine besonders wichtige Rolle. Folgende Tipps unterstützen Menschen mit Typ-2-Diabetes, um vorzubeugen und die zusätzliche Belastung für den Körper gesund durchzustehen.
Sommer-Basics mit Diabetes
Überlasten Sie sich nicht - Bei hohen Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße. Dadurch kann das Blut schneller an die Hautgefäße gelangen und abkühlen. Was an sich sinnvoll ist, kann das Herz mit Typ-2-Diabetes zusätzlich belasten, da das Herz bei großer Hitze stärker und schneller pumpen muss.
- Machen Sie es wie im Süden. Nutzen Sie die kühleren Morgen- und Abendstunden für körperliche Aktivitäten und ruhen Sie sich in den heißen Mittagsstunden aus.
Trinken Sie genug - Mit dem Alter nimmt das Durstgefühl aus verschiedenen Gründen ab. Wer aber mit Typ-2 Diabetes zu wenig trinkt, erhöht damit den Blutzuckerspiegel. Dies verstärkt wiederum den Flüssigkeitsmangel, da die Nieren den überflüssigen Zucker über den Urin ausscheiden.
- Aus diesem Grund sollten Sie im Sommer und auch auf Reisen immer darauf achten, ausreichend Wasser oder ungesüßten Kräutertee griffbereit zu haben und auch zu trinken.
Messen Sie häufiger - An besonders heißen Tagen verändert sich häufig das Ernährungsverhalten, was möglicherweise eine andere Dosierung von Diabetes-Medikamenten erforderlich macht. Insulin wird bei hohen Temperaturen anders im Körper verteilt und kann dadurch schneller als in der kalten Jahreszeit zu einer Unterzuckerung führen. Durch die erweiterten Blutgefäße an warmen Tagen kann es zudem schneller zu einem ungewollt heftigen Absinken des Blutdrucks kommen, vor allem wenn Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
- Möglicherweise kann es sinnvoll sein, die Insulin-Dosis oder den Spritz-Ess-Abstand zu verändern. Messen Sie deshalb den Blutzucker öfter als gewohnt und behalten Sie Ihren Blutdruck im Blick.
Medikamente und Co. kühl lagern - Lesen Sie die Packungsbeilage Ihrer Medikamente und Geräte sorgfältig durch. Prüfen Sie, welche Temperatur jeweils zur Lagerung empfohlen wird.
- Bewahren Sie Ihre Teststreifen, das Blutzuckermessgerät, Insulin und den Insulin-Pen am besten in einer Kühltasche auf, insbesondere wenn Sie unterwegs sind. Dort sind alle benötigten Utensilien vor starker Sonneneinstrahlung geschützt und haben die richtige Temperatur, um wie gewohnt zu funktionieren.
Stärken Sie Ihr Immunsystem
Durch den Klimawandel mit höheren Temperaturen haben Erreger bessere Bedingungen. Zugleich lässt bei Diabetes die Wahrnehmung für den eigenen Körper unter Umständen nach. Achten Sie in dieser Zeit auf eine besonders sorgfältige Pflege von Wunden, speziell im Bereich der Füße. Mit einer Nervenschädigung sollten Sie zum Schutz der Füße auf Sandalen und barfuß laufen verzichten. Da durch Diabetes nicht nur die Wundheilung erschwert und das Immunsystem geschwächt sein kann, ist es ratsam, die körpereigenen Abwehrkräfte bewusst zu stärken. Dazu gehören eine gesunde, vitaminreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung mit "Fun-Faktor".
Unser Tipp: Was "ausreichend Flüssigkeit" bedeutet, kann individuell verschieden ausfallen. Es bedeutet, im Verhältnis zur Ausscheidung (Urin / Schwitzen) und zur Belastung (aktuelle Temperatur / Bewegung) eine entsprechende Menge an Flüssigkeit durch Trinken zu ersetzen. Wenn Sie unsicher sind, welche Trinkmenge für Sie an heißen Tagen sicher und gesund ist, sollten Sie diese Frage beim nächsten Kontrolltermin stellen und das Thema Hitze vorbereitend ansprechen. Dies gilt vor allem, wenn Sie entwässernde und blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.
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