Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?
Eine unkomplizierte Bindehautentzündung klingt oft auch ohne Behandlung ab. Währenddessen ist es wichtig, auf die Hygiene zu achten, um andere nicht anzustecken. Wenn Bakterien oder eine Allergie die Ursache sind, können Augentropfen oder -salben mit passenden Wirkstoffen helfen.
Wer eine Bindehautentzündung hat, kann in der Regel abwarten, bis sie von selbst wieder abklingt. Das geschieht meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Eine Behandlung ist gewöhnlich nicht nötig.
Während dieser Zeit kann man versuchen, die Augen zu schonen - also zum Beispiel nicht lange am Bildschirm zu arbeiten oder die Augen zwischendurch immer wieder für einige Zeit zu schließen. Um die Heilung zu unterstützen, gibt es noch andere Möglichkeiten. Dazu gehören eine gute Hygiene und manchmal auch Medikamente.
Warum ist Hygiene wichtig?
Eine Bindehautentzündung wird häufig durch Krankheitserreger verursacht. Um diese nicht auf das gesunde Auge oder auf andere Menschen zu übertragen, sollte man auf Hygiene achten. Das ist aber auch wichtig, wenn etwa eine Allergie die Ursache der Bindehautentzündung ist. Denn so vermeidet man, dass Keime in das gereizte Auge gelangen und die Entzündung möglicherweise verschlimmern.
Auf Hygiene achten heißt hierbei:
- Die Hände regelmäßig gründlich mit Seife waschen - und zusätzlich immer dann, wenn man sich ins Gesicht gefasst und möglicherweise das erkrankte Auge berührt hat.
- Handtücher nur selbst benutzen und nicht mit anderen Personen teilen.
- Wer normalerweise Kontaktlinsen trägt, benutzt während einer Bindehautentzündung am besten eine Brille. Das schont die Augen und vermeidet den direkten Kontakt. Bereits getragene wiederverwendbare Linsen sollten besonders gründlich gereinigt werden. Dasselbe gilt für den Aufbewahrungsbehälter. So lässt sich eine erneute Ansteckung vermeiden.
Wie lassen sich die Symptome lindern?
Bei einer Bindehautentzündung sind die Augen gerötet und tränen. Manchmal brennen, schmerzen oder jucken sie auch. Um diese Beschwerden zu lindern, kann man verschiedene Maßnahmen ausprobieren: Manche Menschen legen etwa kühlende Kompressen auf, um die schmerzenden Augen zu beruhigen. Andere bevorzugen Auflagen, die etwas wärmen. Wieder andere empfinden es als wohltuend, die Augen mit Augentropfen mit künstlicher Tränenflüssigkeit zu befeuchten.
Ob solche Maßnahmen den Heilungsprozess beeinflussen können, ist jedoch kaum untersucht.
Wann sind Medikamente sinnvoll?
Bei einer Bindehautentzündung können auch Medikamente in Form von Augentropfen oder -salben infrage kommen. Ob und welche in der eigenen Situation sinnvoll sind, hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Diese sollte daher ärztlich geklärt sein, bevor man solche Tropfen oder Salben anwendet.
Ist die Bindehautentzündung Folge einer Allergie, kommen Augentropfen mit Allergiemedikamenten wie etwa Antihistaminika infrage.
Sind Bakterien die Ursache, können Augentropfen oder -salben mit Antibiotika angewendet werden. Studien haben gezeigt, dass diese - verglichen mit Tropfen und Salben ohne Antibiotika - bei einer unkomplizierten Bindehautentzündung die Heilung etwas beschleunigen können:
- Ohne Antibiotika heilte die Entzündung bei etwa 48 von 100 Teilnehmenden innerhalb von 4 bis 9 Tagen ab.
- Mit Antibiotika heilte die Entzündung bei etwa 61 von 100 Teilnehmenden innerhalb von 4 bis 9 Tagen ab.
Die Mittel führten in den Studien bei wenigen Menschen zu leichten Nebenwirkungen wie Augenreizungen oder Kopfschmerzen. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Sind Viren der Auslöser für die Bindehautentzündung, helfen Antibiotika nicht. Dann lassen sich nur die Symptome der Erkrankung behandeln.