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Die Speicheldrüsen sind unscheinbare Organe im Bereich unseres Kiefers. Wenn teils schmerzhafte Schwellungen im Gesicht oder am Hals Sie auf Trab halten, kann eine erkrankte Speicheldrüse die Ursache sein. Ihr Hals-Nasen-Ohren-Arzt ist Spezialist für diesen Bereich. Er kann die Ursache Ihrer Beschwerden herausfinden und behandeln. Typische Symptome einer akut erkrankten Speicheldrüse können sein:

  • Ihr Gesicht ist auf einer oder auf beiden Seiten teilweise schmerzhaft geschwollen.
  • Ihre Schmerzen nehmen zu, während Sie etwas kauen.
  • Sie können schlecht schlucken und den Mund kaum öffnen.
  • Sie fühlen sich krank und haben mitunter sogar Fieber.

Mini-Organe zum Anfassen

Zahlreiche Drüsenpakete produzieren wässrigen oder auch zähen Speichel. Ihr Arzt kann die Drüsen in einer Untersuchung ertasten, untersuchen und die Beschaffenheit Ihres Speichels beurteilen. Am Kopf besitzen wir drei paarig angelegte, wolkenförmige Speicheldrüsen: die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), die Unterzungendrüse (Glandula sublingualis) und die Unterkieferdrüse (Glandula submandibularis). Über ein Gangsystem fließt der Speichel in den Mund. Die kleinen Organe werden in ihrer Arbeit durch viele einzelne Drüsenzellen im ganzen Mundraum unterstützt.

Kranke Speicheldrüsen - in der Regel harmlos 

Entzündungen

Bakterien oder Viren können Entzündungen verursachen. Die wohl bekannteste und häufigste Entzündung im Kindesalter ist Mumps , gegen die schon in jungen Jahren geimpft werden kann.

Bakterien können sich leichter vermehren, wenn beispielsweise Medikamente die schützende Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen. Das sind zum Beispiel Betablocker, Antidepressiva oder Medikamente gegen Allergien oder zur Entwässerung. So unterstützen Sie selbst die Heilung:

  • Kühle Umschläge lindern den Schmerz.
  • Entzündungshemmende Schmerzmittel (zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen) helfen gegen die Beschwerden und fördern die Heilung.
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit wie Tee oder Saftschorlen.
  • Saure Bonbons und Säfte regen den Speichelfluss an und spülen die Drüsen sauber.

Sind Bakterien die Ursache für Ihre Beschwerden, kann der Arzt Ihnen ein Antibiotikum verschreiben. Bei chronischen Verläufen kann er unter bestimmten Bedingungen auch Kortison einsetzen, um Ihre Beschwerden zu lindern. 

Speichelsteine

Speichelsteine kommen zu 65 bis 95 Prozent in der Speicheldrüse am Unterkiefer vor. Einige Grunderkrankungen wie Mukoviszidose oder eine ausgeheilte Mumps-Infektion in der Vergangenheit gehen mit einem erhöhten Risiko für Speichelsteine einher. Je nach Lage und Größe kann Ihr Arzt diese einfach ausmassieren oder durch einen kleinen Schnitt entfernen. Die Steine können auch von außen mittels Ultraschallwellen zerkleinert werden, damit Ihr Körper sie von selbst mit dem Speichel ausschwemmen kann. Ein chirurgischer Eingriff ist nur selten notwendig.

Gewebsneubildungen

Gewebsvermehrungen in der Speicheldrüse fallen oft durch eine schmerzlose Schwellung auf. Sie werden als Tumor bezeichnet und sind zu etwa 80 Prozent gutartig. Sie können in einer Operation entfernt werden. Rauchen erhöht nachweislich das Risiko für Tumore im Kopf- und Halsbereich. Auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit hilft Ihnen zum Beispiel die TK-RauchFrei App . Werden Sie wegen einer Krebserkrankung am Kopf oder am Hals bestrahlt, kann das Ihre Speicheldrüsen vorübergehend angreifen. Als Nebenwirkung verspüren Sie häufig ein trockenes Gefühl im Mund und Ihr Essen schmeckt weniger intensiv.

Wofür brauchen wir Speichel? 

Unser Speichel besteht zu 99 Prozent aus Wasser, das restliche eine Prozent hat es in sich. Es enthält Elektrolyte, Antikörper und Enzyme zur Verdauung. Wer ausgiebig kaut, hilft seiner Verdauung auf die Sprünge. Im wässrigen Speichel lösen sich auch Geschmacksstoffe besser und lassen Sie intensiver schmecken. Antikörper und antibakterielle Substanzen im Speichel schützen außerdem Zähne und Rachen vor Krankheitserregern. Auch bestimmte Medikamente werden in geringen Mengen über den Speichel wieder ausgeschieden.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso zu Verkostungen (zum Beispiel von Wein) häufig Brot gereicht wird? Das trockene Beiwerk regt den Speichelfluss an. So werden Ihre Geschmacksknospen gespült und Sie können wieder neue Aromen wahrnehmen. Übrigens: Auch im Bauch haben wir eine große Speicheldrüse - die Bauchspeicheldrüse . Sie produziert Hormone und ist an der Verdauung beteiligt.