Zahnkronen: Die Vorbereitung zum Einsetzen der Zahnkrone
Bevor die Zahnkrone eingesetzt werden kann, bedarf es einiger Vorbereitungen. Unter örtlicher Betäubung wird zunächst die vorhandene Karies gründlich entfernt.
Gebiete, die nahe an den Zahnnerv reichen, werden mit einem speziellen Material abgedeckt. Zur inneren Stabilisierung des Zahnes, für Materialersparnis und einen besseren Halt der Krone wird dann eine Aufbaufüllung gelegt. Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen erfolgt erst die eigentliche Präparation des Zahnes.
Da die Krone über den Zahn gestülpt wird, muss der gesamte Schmelzüberzug (auch gesunde, nicht erkrankte Zahnsubstanz) entfernt und der entstehende Zahnstumpf parallel oder leicht konisch beschliffen werden.
Zur besseren Verankerung wird häufig bei nervtoten Zähnen zusätzlich ein Stift in die Wurzel eingebracht (Stiftkrone).
Die Präparation geschieht mit Diamantbohrern unter stetiger Wasserkühlung, um den temperaturempfindlichen Zahnnerv nicht dauerhaft zu schädigen. Der entstehende Zahnstumpf wird je nach Form des ursprünglichen Zahnes modelliert, um eine möglichst gleichmäßige und ausreichend starke Dentinschicht über dem empfindlichen Zahnnerv zu belassen.
Die Abformung - damit die spätere Zahnkrone passt
Die Anfertigung der eigentlichen Krone erfolgt in einem zahntechnischen Labor. Deshalb muss die Mundsituation sehr exakt dorthin übertragen werden.
Die Übertragung der Mundsituation ins Labor geschieht meist mit Präzisionsabdrücken auf Silikonbasis, die anschließend mit einem speziellen Hartgips ausgegossen werden. So kann der Zahntechniker sich ein sehr genaues Bild des Mundes machen.
Je genauer dieser Vorgang erfolgt, desto besser passt die spätere Krone. Für die richtige Höhe der Krone benötigt der Zahntechniker außerdem noch einen Abdruck des Gegenkiefers und eine Bestimmung der Bisslage des Patienten.
Das Provisorium - bis die Zahnkrone fertig ist
Bis zum Eingliedern der fertigen Krone in einer zweiten Sitzung muss der präparierte Zahn gegen äußere Einflüsse geschützt werden.
Ansonsten wäre schon allein das Atmen äußerst schmerzhaft, da dem schmerzempfindlichen Zahnbein die bedeckende Schmelzhülle fehlt. Außerdem schützt ein gut abschließendes Provisorium vor Infektionen des Zahnnervs und bewirkt die wichtige Abstützung des Zusammenbisses.
Die meist aus Kunststoff bestehenden Provisorien werden auf den Zahnstümpfen, im und außerhalb des Patientenmundes gefertigt und einzementiert.
Die Befestigung der Zahnkrone
In einer zweiten Sitzung, meist ein bis zwei Wochen nach der Präparation, passt der Zahnarzt die aus dem Labor gelieferte Krone ein.
Er prüft zunächst deren Höhe zum Gegenbiss (Okklusion) und den richtigen Kontakt, sowie die exakte Ausformung zu den Nachbarzähnen.
Eventuell nimmt er hierbei noch kleinere Korrekturen vor, denn die Krone darf weder zu hoch sein, denn dann ist das Zubeißen schmerzhaft, noch zu niedrig, um keine Luft zwischen den Zähnen zuzulassen.
Ebenso muss sie einen optimalen Kontakt zu den Nachbarzähnen haben, um ein Einbeißen von Speisen in den Zahnzwischenraum zu verhindern. Besonders wichtig ist die Passgenauigkeit auf den Zahnstumpf und der Randschluss des Kronenrandes (Übergangsstelle zwischen Krone und Zahn). Passt sich die Krone nicht äußerst exakt dem Zahnstumpf an, sind Karies am Kronenrand und Zahnfleischentzündungen nicht selten.
Der Kronenrand - so wichtig bei Zahnkronen
Neben einer guten Vorbereitung des Zahnstumpfes und der Auswahl haltbarer Materialien ist besonders der Übergang der Krone zum natürlichen Zahn von entscheidender Bedeutung für die Qualität und Lebensdauer einer Krone.
Ein korrekt angepasster Kronenrand reicht leicht in die Zahnfleischtasche hinein und liegt dem Zahnstumpf optimal an. Die Reizung des Zahnfleisches wird dabei auf ein Minimum reduziert. Durch einen glatten Übergang gibt es kaum Möglichkeiten der Plaqueablagerung, auf deren Grundlage Karies und Zahnfleischentzündungen entstehen können.
Bedenkt man, dass die Karies auslösenden Bakterien nur eine Größe von 0,5 bis 2 Mikrometer (ein Mikrometer ist ein Tausendstel Millimeter) haben, so zeigt sich erst recht die Bedeutung des Randes für eine gute Versorgung des erkrankten Zahnes. Die erwünschte Genauigkeit liegt etwa bei 30 bis 50 Mikrometer, in der Realität aber meist nur bei 200 bis 300 Mikrometer.
Ein zu kurzer Kronenrand bedeutet im sichtbaren Bereich eine erhebliche kosmetische Störung. Zudem reagiert der freiliegende Teil des Zahnstumpfes äußerst empfindlich auf chemische und thermische Reize. In diesem Bereich kommt es bei mangelnder Mundhygiene relativ schnell zu einer Karies.
An und unter einem überstehenden Kronenrand bleiben leicht Speisereste und Plaques hängen. Auch dies zieht Karies mit sich.