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Wenn das Gelenk dick ist und schmerzt

Am häufigsten tritt eine Schleimbeutelentzündung - medizinisch Bursitis - dort auf, wo die Belastung am höchsten ist: an den großen Gelenken im Bereich der Schultern, Ellenbogen, Hüften und Knie. 

Im Verlauf der Entzündung bildet sich im überlasteten Schleimbeutelsack mehr und mehr Flüssigkeit und er schwillt merklich an. Ist ein Gelenk betroffen, reagiert es sehr empfindlich auf Druck, fühlt sich heiß an und büßt deutlich an Beweglichkeit ein.

Typische Sport- und Berufskrankheit

Zum Beispiel durch häufiges Knien oder intensiven Kontaktsport - eine Schleimbeutelentzündung  entsteht meist infolge von Druck, Gewalteinwirkung oder Stürzen sowie durch übermäßige körperliche Belastung. Tatort häufig: Sport oder Beruf. Handball, Volleyball und Ringen gelten dabei als Risikosportarten. Zu den gefährdeten Berufsgruppen gehören unter anderem Fliesenleger und Reinigungskräfte.

Auch Übergewicht, altersbedingter Verschleiß oder innere Erkrankungen, vor allem entzündlich-rheumatische Krankheiten oder Stoffwechselstörungen wie zum Beispiel Gicht können für die Entzündung verantwortlich sein. Seltener ist eine bakterielle Infektion die Ursache.

So stellt der Arzt die Diagnose 

Sind oberflächliche Schleimbeutel betroffen, ist die Diagnose meist schnell gestellt. Der Arzt erkennt die Entzündung oft bereits anhand der typischen Schwellung. Bei tiefer gelegenen Schleimbeuteln können zusätzlich zum Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung noch etwa Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnetresonanztomografie - kurz MRT - nötig sein, eventuell auch eine Blutuntersuchung oder eine Punktion des Schleimbeutels zur Entnahme einer Gewebeprobe.

So wird behandelt

Eine akute Schleimbeutelentzündung lässt sich normalerweise gut behandeln. Meist stellt sich schon nach wenigen Therapietagen eine deutliche Besserung ein. Bleibt eine Schleimbeutelentzündung jedoch unbehandelt, kann die Entzündung chronisch werden. Im schlimmsten Fall kann ein Gelenk vollständig versteifen. 

Zunächst wird nach der sogenannten PECH-Regel verfahren: Pause - Eis - Kompression - Hochlegen. Der entsprechende Körperteil wird ruhiggestellt, zum Abschwellen bandagiert und wenn möglich hochgelegt. Für die Kühlung empfehlen sich Eisbeutel, kühlendes Gel oder Coolpacks. 

Wichtig: keine Wärme bei einer Entzündung, sie kann die entzündlichen Prozesse verschlimmern. 

Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente in Tablettenform oder als Salbenverbände können Schmerzen und entzündliche Reaktionen lindern. Bei einer bakteriellen Infektion ist ein Antibiotikum erforderlich. Haben Grunderkrankungen wie zum Beispiel Gicht oder Arthritis eine Schleimbeutelentzündung begünstigt oder verursacht, müssen diese Erkrankungen mitbehandelt werden.

Wenn sich durch die oben genannten Maßnahmen die Entzündung nicht bessert und keine bakterielle Infektion vorliegt, kann der Arzt auch Kortison direkt in den Schleimbeutel spritzen. 

In manchen Fällen hilft es außerdem, den Schleimbeutel zu punktieren und überschüssige Flüssigkeit abzusaugen. 

Frühzeitig mobilisieren

Sind Entzündung und Schmerzen abgeklungen, kann mit Physiotherapie begonnen werden. Sie wirkt dem Muskelabbau entgegen, erhält die Beweglichkeit und verhindert, dass der Patient in eine ungesunde Schonhaltung verfällt. Erfahrene Physiotherapeuten kennen außerdem verschiedene Übungen, die regelmäßig auch zu Hause gemacht werden können. 

Manchmal Operation nötig

Wenn konservative Maßnahmen nicht dauerhaft helfen, kann eine operative Entfernung des entzündeten Schleimbeutels sinnvoll sein, eine sogenannte Bursektomie. 

Gezielt vorbeugen

Haben Sie durch Ihren Sport oder Ihren Beruf ein erhöhtes Risiko für eine Schleimbeutelentzündung? Dann gibt‘s hier ein paar Tipps: 

  • Wer beruflich viel knien muss wie beispielsweise Fliesenleger oder Reinigungskräfte, kann den Druck auf die Kniegelenke mindern, indem er bei der Arbeit einen Knieschutz anlegt. Bei Risikosportarten wie zum Beispiel Volley- oder Handball schützen Knie- und Ellenbogenschoner vor Sturzverletzungen. Im Büro entlasten gepolsterte Unterarmstützen beim Arbeiten am PC.
  • Sportler können von einer professionellen Beratung bei erfahrenen Sportmedizinern oder Physiotherapeuten profitieren. In einem Sturz- oder Falltraining lernen sie, so abzurollen, dass möglichst wenig punktuelle Aufprallbelastungen entstehen.
  • Regelmäßige kurze Pausen sind wichtig - sie lassen Sie das strapazierte Gewebe kurz "aufatmen". Das gilt besonders für Tätigkeiten mit sich ständig wiederholenden einseitigen Bewegungen. 
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