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Die Gehirnerschütterung wird auch als leichtes Schädel-Hirn-Trauma (SHT) bezeichnet. Ein SHT ist eine Verletzung des Schädels beziehungsweise des Gehirns. Eine Gehirnerschütterung entsteht dadurch, dass nach einem Aufprall das Gehirn von innen gegen die Schädelwand stößt. Ursache ist meist äußere Gewalteinwirkung auf Kopf oder Hals, zum Beispiel bei Sport- oder Verkehrsunfällen oder auch heftigen Schüttelbewegungen.

Symptome einer Gehirnerschütterung 

Folgende Anzeichen können auf eine Gehirnerschütterung hinweisen:

  • eine kurze Störung des Bewusstseins bis hin zu kurzzeitiger Bewusstlosigkeit 
  • kurze Erinnerungslücken sowohl vor als auch nach dem Unfall möglich
  • Kopf- und Nackenschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen 
  • Kreislaufbeschwerden
  • Schlafstörungen

Die Symptome können unmittelbar nach dem Unfall oder erst mehrere Stunden danach auftreten. Auch veränderter Geschmacks- und/oder Geruchssinn, Müdigkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit können vorkommen.

In der Regel heilt eine Gehirnerschütterung folgenlos aus. Erinnerungslücken bilden sich häufig ganz oder teilweise innerhalb weniger Tage zurück. Manche Betroffene leiden einige Tage lang unter Konzentrationsstörungen oder depressiven Verstimmungen.

Immer medizinische Hilfe holen

Suchen Sie bei möglichen Symptomen einer Gehirnerschütterung schnellstens Ihren Arzt auf beziehungsweise rufen Sie den Notarzt, wenn Sie Zeuge eines Sturzes mit Kopfverletzung geworden sind. Bis medizinische Hilfe eintrifft, lagern Sie den Oberkörper des Betroffenen möglichst hoch und bleiben Sie bei ihm. Vor allem bei kleinen Kindern treten die ersten Symptome häufig erst nach mehr als sechs Stunden auf. Beobachten Sie Ihr Kind daher in den ersten zwölf Stunden nach dem Unfall möglichst genau.

Reaktionsfähigkeit prüfen 

Zunächst befragt Ihr Arzt Sie zum Unfallhergang und zu Ihren Beschwerden. Die Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas beurteilt Ihr Arzt mithilfe einer Checkliste, der sogenannten Glasgow Coma Scale. Er testet, ob und wie schnell Sie Ihre Augen öffnen können. Dabei überprüft er auch, wie sie sprachlich und motorisch auf bestimmte Stimulationen, zum Beispiel Schmerzreiz, antworten. Er fragt Sie nach Ihrem Namen, dem aktuellen Datum und prüft, ob Sie bestimmte Bewegungen ausführen können. Auf diese Weise kann er Ihren Bewusstseinszustand einschätzen.

Vermutet er Knochenbrüche, können Röntgenbilder vom Kopf mithilfe der Computertomografie (CT) erstellt werden. Je nach Schwere der Verletzungen sind weitere Untersuchungen erforderlich. Dazu gehören zum Beispiel die Messung der elektrischen Hirnströme im Elektroenzephalogramm (EEG) oder spezielle Untersuchungen durch einen Augen- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Wahrscheinlich werden Sie vorsorglich für 24 Stunden im Krankenhaus aufgenommen und beobachtet. Dies dient dazu, mögliche Folgen wie eine Blutung im Gehirn rechtzeitig zu erkennen und somit größeren Schäden vorzubeugen.

Therapie: Das Gehirn muss sich erholen

Liegen keine ernsten Verletzungen vor, beschränkt sich die Behandlung einer Gehirnerschütterung darauf, die Symptome zu lindern. Dabei kann kurzzeitige Bettruhe helfen. Bei Bedarf kann Ihr Arzt Ihnen leichte Schmerzmittel und Medikamente gegen die Übelkeit verschreiben. Physikalische und physiotherapeutische Therapien wie Krankengymnastik, Kälte- oder Wärmetherapie können die Therapie ergänzen. Nach einer gewissen Erholungszeit können Sie rasch wieder am normalen Alltags- und Berufsleben teilnehmen. 

Kopfsache - einer Gehirnerschütterung vorbeugen

  • Tragen Sie bei Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr - wie Fahrradfahren, Inlineskaten, Klettern oder Skifahren - einen gut sitzenden Schutzhelm. Achten Sie darauf, dass auch Ihr Kind nur mit der passenden Schutzausrüstung unterwegs ist.
  • Bei Motorrad- oder Rollerfahrten ist ein Helm unerlässlich. 
  • Installieren Sie immer einen altersgerechten Kindersitz für Ihr Kind im Auto.
  • Sichern Sie Fenster, Treppen und den Balkonbereich, besonders für Kinder, indem Sie Fenster möglichst nur kippen oder Treppen mit Gittern sichern.
  • Achten Sie auf mögliche Hindernisse auf Ihrem Weg, zum Beispiel Straßenlaternen oder tief hängende Schilder oder Objekte. Ist es draußen glatt oder nass, tragen Sie unbedingt rutschfestes Schuhwerk und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen an.
  • Testen Sie unbekannte Gewässer auf Tiefe und mögliche Gefahren, bevor Sie hineinspringen.