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Bluthochdruck , auch arterielle Hypertonie genannt, tritt häufig ohne Beschwerden auf und wird deshalb meist zufällig bei einer ärztlichen Routineuntersuchung entdeckt. Der Verdacht auf Bluthochdruck besteht, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen oberen (systolischen) Wert von mindestens 140 mmHg und/oder einen unteren (diastolischen) Wert von mindestens 90 mmHg misst.

"Der Blutdruck schwankt im Laufe des Tages und steigt zum Beispiel an, wenn Sie aufgeregt sind oder sich anstrengen", erklärt Petra Rudnick vom TK-Ärztezentrum. "Um Bluthochdruck tatsächlich festzustellen, misst Ihre Ärztin oder Ihr Arzt daher mehrfach an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten."

Selbstmessungen zu Hause oder eine Langzeit-Blutdruckmessung können ebenfalls helfen, die Diagnose Bluthochdruck zu stellen.

Blutdruckmessung in der Praxis

Bevor Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihren Blutdruck misst, sitzen Sie mindestens fünf Minuten lang in einer ruhigen Umgebung, zum Beispiel im Wartezimmer. Erst dann wird Ihr Blutdruck gemessen - in der Regel zweimal im Abstand von mindestens einer Minute. Dafür bekommen Sie eine aufblasbare Manschette um Ihren Oberarm gelegt, sodass für kurze Zeit kein Blut mehr durch die Arterien fließt. Anschließend lässt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt langsam die Luft ab und hört mit dem Stethoskop die Armarterie ab. Fließt das Blut wieder durch die vorab abgeklemmte Ader, beginnt es im Stethoskop zu rauschen. Jetzt kann auf dem Druckmesser der obere, sogenannte systolische Wert abgelesen werden. Endet das Rauschen im Stethoskop, wird der untere, diastolische Wert festgestellt.

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Bei der Erstuntersuchung wird Ihr Blutdruck an beiden Armen gemessen. Sind Sie schon älter, misst Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihren Blutdruck auch, nachdem Sie aufgestanden sind. So soll die sogenannte orthostatische Hypotonie erkannt werden - ein plötzlicher Blutdruckabfall nach dem Aufstehen, der das Sturzrisiko erhöhen kann.

Abweichende Werte: Maskierte und Weißkittelhypertonie

Bei Messungen in der Praxis ergeben sich oft höhere Werte als im Alltag, denn viele Menschen sind bei einem ärztlichen Termin aufgeregt. Medizinerinnen und Mediziner nennen dieses Phänomen Weißkittelhypertonie. Auch das Gegenteil kann auftreten: Manche Personen fühlen sich bei einer Ärztin oder einem Arzt sicher und entspannt - dann sind die Messwerte niedriger als im Alltag. Bleibt dadurch Bluthochdruck unerkannt, wird von maskierter Hypertonie gesprochen.

Blutdruckmessung zu Hause

Wer ein paar Regeln beachtet, kann seinen Blutdruck ganz einfach selbst zu Hause messen. Dafür gibt es Messgeräte, die die Blutdruckwerte am Oberarm oder am Handgelenk ermitteln. Wichtig ist, dass Sie ein zertifiziertes Messgerät verwenden. Auf der Website der Deutschen Hochdruckliga finden Sie eine Liste mit geprüften Geräten.

10 Tipps für die Selbstmessung

  • Messen Sie morgens und abends, möglichst immer zur gleichen Zeit.
  • Wenn Sie blutdrucksenkende Mittel einnehmen: Messen Sie vor der morgendlichen Einnahme.
  • Eine Zigarette vor der Messung kann die Werte verfälschen. Trinken Sie auch Ihren morgendlichen Kaffee erst danach.
  • Kommen Sie circa fünf Minuten zur Ruhe, bevor Sie messen.
  • Setzen Sie sich auf einen Stuhl und lehnen Sie sich an die Stuhllehne.
  • Stellen Sie die Füße nebeneinander auf den Boden, damit sich Ihre Muskulatur entspannt.
  • Wichtig: Die Manschette muss sich in Herzhöhe befinden. Falls Sie am Handgelenk messen, stützen Sie Ihren Unterarm am besten mit einem auf dem Tisch liegenden Kissen ab.
  • Bewegen Sie sich während der Messung möglichst nicht, vermeiden Sie zu sprechen und lassen Sie sich nicht durch Radio, Fernsehen oder Musik ablenken.
  • Messen Sie jeweils zweimal im Abstand von mindestens einer Minute.

Bei der Selbstmessung gelten Werte von 135/85 mmHg oder höher als Bluthochdruck . Notieren Sie Ihre Werte mit Datum und Uhrzeit und besprechen Sie sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Blutdruckpass, den Sie bei der Deutschen Hochdruckliga bestellen können.

Langzeitmessung

In manchen Fällen kann eine Langzeitmessung über einen Zeitraum von 24 Stunden sinnvoll sein. Dafür bekommen Sie ein kleines, tragbares Messgerät angelegt, das in bestimmten Abständen automatisch den Blutdruck misst und aufzeichnet. So können beispielsweise im Falle von maskierter oder Weißkittelhypertonie zuverlässige Blutdruckwerte zu ermittelt werden.
 

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