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Nahrung, die wir im Mund zerkauen, wandert zunächst über die Speiseröhre in den Magen. Dort setzt ihr die Magensäure zu und verwandelt sie in einen halbverdauten, dicklichen Brei. So vorbereitet gelangt sie in den Darmtrakt. Der Dünndarm spaltet mithilfe von Verdauungsenzymen den Darminhalt in Mikrobestandteile auf und überführt die Nährstoffe in den Blutkreislauf. Der Dickdarm, auch Kolon genannt, nimmt schließlich die unverdauten Überreste auf. 

Mehr als ein Resteverwerter

Der etwa anderthalb Meter lange Dickdarm verbindet den Ausgang des Dünndarms mit dem After. Er besteht aus einer fünfschichtigen Hülle, deren innerste Schicht die Darmschleimhaut bildet. Hier sitzen die sogenannten Saumzellen, die Wasser aus den Nahrungsresten aufnehmen. Mit ihrer Hilfe schleust der Dickdarm täglich gut eineinhalb Liter Wasser in unseren Körper zurück. Neben den Saumzellen befinden sich Becherzellen, die ununterbrochen Schleim produzieren, um die eingedickten Nahrungsreste gleitfähig zu machen. 

Zusätzliche Unterstützung leistet die Darmflora, ein komplexes Ökosystem aus Billionen von Darmbakterien. Die Fachwelt spricht meist auch vom Mikrobiom. Seine Mikroorganismen zersetzen schwer verdauliche Stoffe und helfen dabei, Überreste in Stuhl zu verwandeln. Darüber hinaus spielt die Darmflora eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und verhindert, dass sich Krankheitserreger im Darm ausbreiten. Gut 80 Prozent der körpereigenen Abwehrzellen liegen daher im Darm. 

Die fast nährstofffreien, eingedickten Nahrungsreste schiebt der Dickdarm schließlich in Richtung Ausgang, also zum After. Was wir ausscheiden, besteht noch immer zu 75 Prozent aus Wasser. Fette, Zellulose und Gewebepartikel bilden die festen Bestandteile des Stuhls. Mehr als die Hälfte der Trockenmasse machen außerdem Darmbakterien aus, die sich im Darm fortwährend neu bilden. 

Das Bauchgehirn

Millionen von Nervenzellen, mehr als im Rückgrat, sind um den Dickdarm herum angeordnet und steuern den komplizierten Verdauungsprozess. Dieses zweite Gehirn im Bauch sorgt dafür, dass der komplizierte Vorgang der Verdauung reibungslos abläuft. Die Nerven machen unsere Bauchgegend zudem empfindlich für Umwelteinflüsse. Stress und Angst können ebenso Verstopfung, Krämpfe und Durchfall auslösen wie zu schweres Essen. Auf der anderen Seite führen Entspannung, Freude sowie leichte Kost zu einem guten Bauchgefühl.

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