Fragen und Antworten zur Antibabypille
Die Universität Bremen beantwortet die häufigsten Fragen rund um das Thema Antibabypille.
1. Ich nehme eine Pille der 3. und 4. Generation ein, die ich auf der TOP-40 Liste entdeckt habe. Was soll ich jetzt machen?
Das Risiko an einer Thrombose zu erkranken ist, vor allem im ersten Jahr der Einnahme, erhöht. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko, wenn die Pille nach einer Unterbrechung von vier oder mehr Wochen erneut eingenommen wird. Zusätzliche Risikofaktoren müssen auch beachtet werden (z. B. Rauchen, Übergewicht, Thromboseneigung in der Familie). Wenn Sie sich unsicher fühlen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
2. Ist meine Pille gefährlich?
Es handelt sich bei den beschriebenen Nebenwirkungen (Thrombosen) zwar um gefährliche, aber dennoch um seltene Nebenwirkungen. Sollten Sie sich verunsichert fühlen, empfehlen wir, mit Ihrer Ärztin zu sprechen, ob auch eine andere Pille für Sie in Frage kommt. Sie sollten die Pille nicht einfach absetzen, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.
Wenn Sie Symptome einer Thrombose bei sich feststellen oder sich sonst unsicher fühlen, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.
3. Ich habe meine Pille nicht auf der TOP-40-Liste entdeckt. Ist sie gefährlich?
Die
TOP-40-Liste
bildet die am häufigsten verkauften Präparate ab. Wenn Ihre Pille hier nicht aufgeführt ist, heißt das zunächst nur, dass sie nicht zu den am häufigsten verkauften Pillen zählt. Zu welcher Generation Ihre Pille gehört, bzw. wie hoch das Thromboserisiko ist, können Sie anhand der enthaltenen Hormone feststellen. Weil die sogenannten Mikropillen (enthalten zwei verschiedene Hormone) in der Regel das gleiche niedrig dosierte Östrogen enthalten, ergeben sich Unterschiede beim Thromboserisiko aus dem enthaltenen Gestagen. Welches Gestagen in Ihrer Pille enthalten ist, können Sie auf der Verpackung und in der Packungsbeilage ablesen.
Bei Einnahme von Pillen der 2. Generation (z. B. mit dem Gestagen Levonorgestrel) erleiden etwa 5-7 von 10.000 Frauen innerhalb eines Jahres eine Thrombose. Im Vergleich dazu haben Pillen der 3. oder 4. Generation (Drospirenon, Gestoden, Desogestrel) ein bis zu doppelt so hohes Risiko für eine Thrombose.
Die verschiedenen Gestagene mit ihren jeweiligen Thromboserisiken finden Sie hier .
4. In meiner Pille ist nur ein Hormon enthalten. Wie hoch ist hier das Risiko?
Diese sogenannten "Minipillen" enthalten nur ein Gestagen, aber kein Östrogen. Gestagenmonopräparate weisen kein erhöhtes Risiko für Thrombosen auf, außer das Medroxyprogesteronacetat, auch DMPA genannt. DMPA ist häufig in der "Dreimonatsspritze" enthalten. Die Minipille unterscheidet sich von der "normalen" Pille in weiteren Punkten (z. B. Einnahmedauer, möglichst genaues Einhalten der täglich gleichen Einnahmezeit) - wenden Sie sich bei Fragen dazu an Ihren Arzt.
5. Ich nehme nicht die Pille, aber ein anderes hormonales Verhütungsmittel.
Der Pillenreport hat sich ausschließlich mit oralen Verhütungsmitteln befasst, die zwei Hormone als Kombination enthalten (sogenannte kombinierte orale Kontrazeptiva). Häufig wurde allerdings auch nach dem Risiko bei Anwendung sogenannter Vaginalringe gefragt: Etwa 6-12 von 10.000 Frauen, die einen solchen Ring anwenden, erleiden innerhalb eines Jahres eine Thrombose - somit ist das Risiko im Vergleich zu Pillen der 2. Generation bis zu doppelt so hoch. Das Thromboserisiko anderer Verhütungsmittel ist auch in der Packungsbeilage zu finden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich unsicher fühlen.
Pillenreport 2015
Studienband Pillenreport 2015
Quelle und verantwortlich für den Inhalt: Universität Bremen, SOCIUM - Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Pille? Aber sicher!
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