Eltern-Programm für Kindertagesstätten: "Schatzsuche"
Artikel aus Niedersachsen
Seit Januar 2017 fördert die TK das Eltern-Programm für Kindertagesstätten. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen richtet sich dabei auf die Stärken und Schutzfaktoren der Kinder.
"Meine Tochter hört mir viel besser zu und wir lesen nunmehr abends immer zusammen". "Der Kontakt zu den Eltern ist wesentlich besser geworden", so die positiven Aussagen einer Mutter und Erzieherin nach erfolgreicher Durchführung der "Schatzsuche", einem Programm zur Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern in niedersächsischen Kitas. Hier werden die Stärken und Schutzfaktoren von Kindern bis zum Alter von sechs Jahren als "Schätze" pädagogisch in den Blick genommen.
Seit Januar 2017 fördert die TK die Implementierung des Eltern-Programms in der niedersächsischen Kita-Landschaft und unterstützt damit den Aufbau gesundheitsfördernder Strukturen in Kita-Einrichtungen. Koordiniert wird die "Schatzsuche" durch die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AfS Nds.)
Psychische Auffälligkeiten bei Kindern nehmen zu
Studienergebnisse zeigen, dass psychische Auffälligkeiten bei Kindern zunehmen. Dabei ist die seelische Gesundheit von Geburt an die beste Voraussetzung für eine gesunde kindliche Entwicklung. Kindertagesstätten als Lebenswelten befinden sich in einer Schlüsselposition, da sie ideale Möglichkeiten bieten, die Eltern unmittelbar zu erreichen und sie im Erziehungsprozess positiv zu unterstützen.
Genau hier setzt das Eltern-Programm Schatzsuche an, welches von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAG) entwickelt wurde. Die Grundlage bildet der Ansatz der Resilienzförderung. Ziel ist es, die Erwachsenen - sowohl Eltern als auch die pädagogischen Fachkräfte - zu sensibilisieren. Umgesetzt wird dieses Ziel, in dem sich Erzieherinnen und Erzieher zu "Schatzsuche"-Referenten qualifizieren, um anschließend das Programm in ihrer Kita durchzuführen.
Die Schatzsuche besteht aus sechs Modulen
- Kennenlernen und gemeinsames Anfangen und Einführung in das Thema Resilienz und Schutzfaktoren.
- Spurensuche - die Entwicklung von Kindern verstehen. Ressourcen und Entwicklungschancen erkennen und nutzen.
- Eine Kiste voller Gefühle. Wahrnehmung und Empathie. Eigene Emotionen und Gefühle von anderen wahrnehmen.
- Streit und Lösung. Streitkultur und respektvolles Miteinander.
- Alltag und Familienrituale. Eigene und gemeinsame Freiräume erkennen und nutzen. Umgang mit Ritualen.
- Rückblick und Ausblick. Unterstützung zu regionalen Angeboten im Stadtteil erleichtern. An- und Einbindung an bestehende lokale Netzwerkstrukturen.
Bereits neun Kitas aus Niedersachsen haben erfolgreich teilgenommen
18 niedersächsische Kitas aus den Regionen Hannover und Diepholz haben bereits erfolgreich teilgenommen und ein Zertifikats-Siegel erhalten. Pro pädagogischer Einrichtung nehmen jeweils zwei Erzieher bzw. Erzieherinnen teil. Ab Herbst 2018 ist die Referenten-Ausbildung für den Bereich Meppen vorgesehen.