Stuhlkarten-Screening zur Früherkennung der Gallengangatresie
Artikel aus Niedersachsen
Eine einfache Farbkarte kann die Leber von Säuglingen retten.
100.000 so genannter Stuhlkarten zur Früherkennung der Gallengangatresie wurden an alle stationären niedersächsischen Geburtskliniken verschickt und dort von Kinderärzten, Gynäkologen und Hebammen in das "Gelbe Heft" eingelegt. Mit den übersichtlich gestalteten Karten wird es Eltern leicht gemacht, sich über die Gesundheit ihres neugeborenen Kindes ein Bild zu machen. Die Stuhlfarbe des Neugeborenen wird schon heute im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung "U3" zwischen der 3. und 8. Lebenswoche mit den Eltern besprochen. Dieser Zeitpunkt kann für den Erhalt der Leber der Neugeborenen aber zu spät sein.
Alle Eltern von Neugeborenen in Niedersachsen werden mit der Karte ausgestattet - egal bei welcher Krankenkasse sie versichert sind. So können zu dieser selten auftretenden Erkrankung aussagekräftige wissenschaftliche Ergebnisse evaluiert werden.
Auch die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) ist an dem Projekt beteiligt. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sind allesamt Mitglieder und wurden seitens der ÄKN frühzeitig auf das Projekt hingewiesen und um Mitarbeit gebeten.
Durch diese Art des Zusammenwirkens von Geburtskliniken, niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten mit den Eltern kann eine deutliche Verbesserung der Versorgung der betroffenen Kinder erreicht werden.
Es ist wichtig, gerade bei seltenen Erkrankungen, wie der Gallengangatresie, frühzeitig zu informieren und aufzuklären. Andernfalls besteht die Möglichkeit, dass die Krankheiten durch das System rutschen.