In Sachsen-Anhalt waren mit Stand Januar 2024 insgesamt 271 Menschen auf der Warteliste von Eurotransplant registriert. Deutschlandweit warten rund 8.400 Menschen auf eine lebensrettende Organspende. Davon sind rund 200 noch keine 18 Jahre alt.

Besonders oft hoffen Betroffene, bei denen teilweise auch mehrere Transplantationen erforderlich sind, auf eine neue Niere. Allein in Sachsen-Anhalt benötigen 221 Patientinnen und Patienten dieses Organ. 27 Menschen im Bundesland warten auf eine neue Leber, 18 auf ein neues Herz, 13 auf eine gespendete Bauchspeicheldrüse und fünf auf eine neue Lunge.

Ausweis und ausführliche Informationen

Damit sich möglichst viele Menschen mit dem Thema beschäftigen und ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende mit einem Spenderausweis dokumentieren, senden die Krankenkassen ihren Versicherten, die mindestens 16 Jahre alt sind, alle zwei Jahre per Post einen Ausweis mit ausführlichen Informationen zur Organspende zu.

Organspenderausweise sind außerdem beispielsweise auch bei den Gesundheitsämtern erhältlich. Die persönliche Entscheidung wird nicht registriert und kann jederzeit geändert werden.  Seit März 2024 kann diese auch online im Organspende-Register niedergelegt werden. 

Es ist bedauerlich, dass häufig die nicht bekannte Einstellung des Verstorbenen für die Angehörigen unter Umständen Grund zur Verweigerung einer Organspende ist. Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt

Spit­zen­reiter Organ­spen­de­aus­weis: Rhein, Main und Saar

TK-Infografik Organspendeausweis: große regionale Unterschiede. Quelle: Forsa-Umfrage 2023, TK Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Organspendeausweis: große regionale Unterschiede. Quelle: Forsa-Umfrage im April 2023 im Auftrag der TK

Die TK empfiehlt, die eigene Entscheidung für oder gegen eine Organspende nicht nur in einem entsprechenden Ausweis zu dokumentieren, sondern auch Familienangehörige darüber zu informieren. "Die womöglich nicht bekannte Einstellung Verstorbener stellt die Angehörigen häufig vor eine schwierige Entscheidung. Daher plädiere ich dafür, sich über dieses schwierige, aber sehr wichtige Thema zu informieren und den eigenen Willen schriftlich festzuhalten. Dass dies nun auch digital über das Organspende-Register erfolgen kann, ist ein begrüßenswerter Schritt", so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. Nun komme es darauf an, dass das Register, in dem die eigene Entscheidung jederzeit individuell angepasst und geändert werden kann, "so unkompliziert und sicher wie möglich" von allen Beteiligten genutzt werden könne, so Suchant.

Hintergrund 

Die Stiftung Eurotransplant ist eine in den Niederlanden ansässige gemeinnützige Organisation, die sich als wichtigstes Ziel die Förderung der Organtransplantation gesetzt hat. Eurotransplant vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von Spenderorganen in einem Einzugsgebiet, in dem 124 Millionen Menschen leben. Aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland, Slowenien, Österreich und Kroatien nehmen Transplantationszentren und Gewebetypisierungslabors sowie Krankenhäuser, in denen Organspenden stattfinden, an dieser internationalen Zusammenarbeit teil.


Die Deutsche Stiftung Organspende (DSO) koordiniert das Transplantationswesen in Deutschland. Informationen über ihre Arbeit finden Sie hier.