Beste Versorgung auf dem Land
Artikel aus Berlin/Brandenburg
Telemedizin, Case Manager, innovative Ideen: Das Projekt "Regionales Gesundheitszentrum" in Lübbenau stellt beste Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sicher.
Bestmögliche Versorgung aller Versicherten - das ist der Anspruch der TK. Doch der zunehmende Fachkräftemangel und weite Wege machen es für Patientinnen und Patienten in ländlichen Regionen oftmals nicht leicht, die für sie wichtige medizinische und pflegerische Betreuung zu finden.
Die TK Berlin/Brandenburg unterstützt deshalb gemeinsam mit anderen Kassen das Projekt "Regionale Gesundheitszentren" (RGZ) des Verbands der Ersatzkassen.
Mit einer feierlichen Eröffnung startete Mitte Oktober am Medizinischen Zentrum Lübbenau (MZL) das Projekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist, und neue Wege in der Versorgung aufzeigen soll.
Das RGZ-Projekt setzt dabei vor allem auf folgende innovative Wege:
Telemedizin
Um lange Anfahrten und Wartezeiten zu reduzieren, werden Patientinnen und Patienten von den beteiligten Praxen im MZL nicht nur persönlich, sondern auch per Videosprechstunde betreut. Zusätzlich werden Ärztinnen und Ärzte durch speziell geschulte Nichtärztliche Praxisassistent:innen (NäPA) entlastet: Diese machen bei Bedarf Haus- und Pflegeheimbesuche. Im Gepäck: Telemedizinrucksäcke mit diversen digitalen Geräten, etwa zur Messung von Blutdruck oder Blutzucker. Die von den NäPA erhobenen Daten können in Echtzeit an die Praxen geschickt werden. Bei Bedarf wird eine Fachärztin oder ein Facharzt per Videotelefonie zugeschaltet.
Physician Assistants
Nicht jede Untersuchung muss zwingend durch eine Ärztin oder einen Arzt durchgeführt werden. Delegierbare Aufgaben wie die Erläuterung anstehender diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen oder die Dokumentation von Befunden sollen im Projekt von Physician Assistants übernommen werden. Diese können zudem auch EKGs schreiben, die Lungenfunktion von Patientinnen und Patienten messen, die Wundheilung überwachen oder Langzeit-Blutdruckmessungen betreuen.
Wir müssen die Möglichkeit der Digitalisierung verstärkt nutzen, dürfen dabei aber auch die Zuwendung von Mensch zu Mensch nicht vergessen.
Care and Case Manager
Es ist nicht immer leicht, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Speziell geschultes Praxispersonal soll daher eine Lotsenfunktion übernehmen, die Behandlung von Patientinnen und Patienten koordinieren. Die Managerinnen und Manager kümmern sich zudem um die nötige Betreuung, etwa nach einem Krankenhausaufenthalt, oder im Fall notwendig werdender Pflege.
Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg: "Die Gesellschaft und das Angebot an Fachkräften verändern sich, deshalb gehen wir auch in der Gesundheitsversorgung neue Wege. Wir müssen die Möglichkeit der Digitalisierung verstärkt nutzen, dürfen dabei aber auch die Zuwendung von Mensch zu Mensch nicht vergessen. Das Projekt ,Regionale Gesundheitspartner‘ verbindet beides miteinander - Telemedizin und persönliche Betreuung."
So nehmen Sie teil
Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig. Informationen zur Einschreibung finden Versicherte auf der Website der TK . Auch der vdek stellt weitere Informationen zur Verfügung.
Was ist ein Telemedizin-Rucksack?
Der Telemedizin-Rucksack dient als technische Unterstützung bei
Hausbesuchen immobiler Patienten oder Besuchen von Patienten zuhause oder im
Pflegeheim. Er enthält unter anderem ein Tablet mit Kamera und der Möglichkeit zur mobilen Datenübertragung, ein EKG-Gerät, digitale Geräte zur Messung von Blutdruck und Blutzucker, ein digitales Otoskop, eine Waage, ein Pulsoximeter und ein Spirometer.