Künstliche Intelligenz durchdringt mittlerweile viele Bereiche unseres Lebens. Allerdings wissen viele Menschen zu wenig über die neuen Technologien. Um dem entgegenzuwirken und aktive Aufklärung zu leisten, organisiert das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein Algoright seit 2023 regelmäßig Veranstaltungen. Dabei werden ganz unterschiedliche Aspekte von KI beleuchtet.

"KI ist längst ein zentrales gesellschaftliches Thema mit gravierenden Effekten auf die derzeitige und sicherlich noch stärker die zukünftige Gesellschaft. Gleichzeitig steht die öffentliche Diskussion unter dem Einfluss von Hypes oder spontanen Ängsten", erklärt Mit-Initiatorin Deborah Baum von Algoright. Sie ergänzt: "Die Veranstaltungsreihe soll genau diese Lücke schließen, indem sie aktuelle Entwicklungen und deren gesellschaftliche Auswirkungen verständlich macht, die öffentliche Debatte fördert und damit Teil eines viel größeren deliberativen Prozesses ist."

2025 Gesundheitsversorgung im Fokus

In diesem Halbjahr steht die Gesundheitsversorgung im Fokus. Dafür sind mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem lokalen WIR!-Bündnis Health.AI, dem auch die TK-Landesvertretung angehört, zwei weitere Partner hinzugekommen. Am 13. März dreht sich bei der nächsten Veranstaltung alles um das Thema "Gesundheitsversorgung: Was KI heute kann und morgen leisten könnte".

Dabei sollen besonders folgende Leitfragen diskutiert werden: "Wie verändert Künstliche Intelligenz unser Gesundheitswesen - und was bedeutet das für uns alle? Wie kommen wir zu guten KI-Systemen, die auch die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie der Leistungserbringer angemessen berücksichtigen. Wie können wir durch die Digitalisierung und KI eine angemessene Patientenorientierung erreichen?"

Philosophin Baum sagt dazu: "Gerade im Gesundheitsbereich ist es entscheidend, die Chancen und Risiken differenziert zu betrachten. Unsere Veranstaltungen sollen informieren, Missverständnisse abbauen und einen Raum für offene Diskussionen schaffen."

Neben Dr. Janna-Lina Kerth, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, und Prof. Dr. Holger Storf, Professor für Medizininformatik in Frankfurt, wird auch Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland, auf dem Podium dabei sein.

LV-Leiter Groh auf dem Podium

"Es freut mich, dass das Orga-Team mich für die Perspektive der Krankenkassen angefragt hat. Wir als TK sehen großes Potenzial in Künstlicher Intelligenz, und nutzen diese intern selbst schon für bestimmte Prozesse", sagt Groh. Er ergänzt: "Wichtig ist, dass die Technologien richtig eingesetzt werden und wichtige Entscheidungen letztlich immer von einem Menschen getroffen werden. Die KI-Systeme dienen in meinen Augen als eine wichtige Assistenz."

Gute Resonanz

Die Besetzung des Podiums zeigt einen weiteren wichtigen Ansatz der Veranstaltungen. Es sollen möglichst viele Perspektiven eingebunden werden - egal ob von Patientinnen und Patienten, Wissenschaft, Ärzteschaft, Politik oder Zivilgesellschaft. Das kommt bisher gut an.

"Zwischen 50 und 150 Teilnehmende pro Veranstaltung zeigen, dass KI nicht nur ein Fachthema ist, sondern Menschen aus vielen Bereichen beschäftigt. Das große Interesse bestätigt den Bedarf, den wir adressieren", so Deborah Baum.