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Wir haben Arbeitshilfen, Hintergründe, Wissenswertes und Vertragsmuster rund um die Ausbildung zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen, die Ausbildungszeit gut zu gestalten.

Zum Ausbildungsstart

Ausbildungsvertrag

Sozialversicherung und Vergütung

  • SV-Meldungen bei Azubis: Welche Meldungen Arbeitgeber abgeben müssen, finden Sie in unserem Artikel .
  • Mindestlohn für Azubis: Der Mindestlohn für Azubis wird schrittweise angehoben. Die aktuellen Werte finden Sie in unserem Artikel zur Mindestvergütung .

Allgemeine Tipps

  • Recruiting: Unternehmen sollten eine gezielte Berufsinformationsstrategie entwickeln und Erwartungsmanagement betreiben. Ziel ist es, potenzielle Azubis schon vor Antritt der Ausbildung über die spezifischen Aufgaben im Betrieb aufzuklären und die Anforderungsprofile mit den Erwartungen der Jugendlichen abzugleichen. Mögliche Formate sind Vorträge an Schulen, Arbeitsplatzbesichtigungen, Praktika und Schnuppertage sowie aussagekräftige Stellenanzeigen oder Imagekampagnen.
  • Onboarding: Ausbildungsbetriebe sollten ihre Azubis vor allem während der Einstiegsphase unterstützen und sich geeignete Formate für die Einbindung der Jugendlichen überlegen. Dazu zählen zum Beispiel Einführungstage und Teamevents. Eine sorgfältige Einarbeitung mit regelmäßigem Feedback verhindert Überforderung, und das Bereitstellen von Ansprechpartnern, Ausbildungspaten oder Mentoren gibt den Berufsanfängern Orientierung.
  • Probezeit: Die Probezeit steht am Anfang der Ausbildung und dient dem gegenseitigen Kennenlernen von Azubi und Ausbildungsbetrieb. Nutzen Sie diese Zeit, um eventuelle Probleme frühzeitig zu identifizieren, sodass von Anfang an daran gearbeitet werden kann.

Während der Ausbildung

Rechte und Pflichten von Azubis und Betrieb

  • Eine Übersicht über die Rechte und Pflichten , die Sie auch als Checkliste nutzen können, finden Sie bei TK-Lex.

Was in der ersten Zeit wichtig ist

  • "Erfolgreich durch die Ausbildung - Berufsstart leicht gemacht": Mit der Broschüre entlasten wir als Ausbildungsbetriebe und beantworten viele organisatorische Fragen rund um den Berufsstart.

Azubis ins Ausland schicken

  • Was Arbeitgeber beachten müssen, wenn sie Azubis dienstlich ins Ausland  schicken, haben wir in unserem Artikel zu Azubis auf Dienstreisen zusammengestellt.
  • Das Portal Auslandsberatung Ausbildung des BIBB hilft Arbeitgebern bei der Planung von Auslandseinsätzen für Azubis.

Allgemeine Tipps

  • Regelmäßige Beurteilung: Die regelmäßige Beurteilung der Auszubildenden helfen Ausbilder und Azubi dabei, den Ausbildungsstand und Lernfortschritte im Blick zu behalten. Die Jugendlichen können sich und ihre Fähigkeiten häufig noch nicht so recht einschätzen. Regelmäßige Rückmeldungen und Beurteilungen der Leistungen vermitteln den Auszubildenden Vertrauen in ihre Fähigkeiten und geben ihnen die Sicherheit, dass ihre Ausbilder sie unterstützen und gemeinsam mit ihnen an möglichen Problemen arbeiten. Positive Rückmeldungen und erreichte Etappenziele motivieren die Auszubildenden.
  • Kommunikation und Konfliktmanagement: Konflikte im Betrieb gehören zu den häufigsten Gründen für einen Ausbildungsabbruch. Mangelnde oder fehllaufende Kommunikation kann die Ursache dafür sein. Oft wissen die Azubis gar nicht so genau, was überhaupt von ihnen erwartet wird. Oder sie leiden unter mangelhaftem oder ausschließlich negativem Feedback. Umgekehrt trauen sie sich eventuell nicht, offene Fragen anzusprechen oder bei Schwierigkeiten mit der Arbeit oder anderen Problemen ihren Ausbilder um Hilfe zu bitten. Eine generell offene Konfliktkultur und regelmäßige Feedbackgespräche, die eigens dafür angesetzt werden, helfen dabei, die Kommunikation zu verbessern. Außerdem ist es hilfreich, wenn Azubis neben ihren Ausbildern weitere Ansprechpartner bekommen oder wenn es eine Auszubildendenvertretung im Unternehmen gibt. Einige Bundesländer experimentieren auch mit einem Beschwerdemanagement für Azubis.
  • Externe Unterstützung: Eventuell kann es notwendig sein, externe Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Die "Ausbildungsbegleitenden Hilfen" (abH) und die "Assistierte Ausbildung" (AsA) wurden zu dem Instrument "Assistierte Ausbildung Flexibel" (AsAFlex) zusammengeführt.

So können Sie Ihre Azubis motivieren: Tipps und Hinweise

Wenn Sie Ihre Auszubildenden langfristig motivieren wollen, sollten Sie dafür eine Basis schaffen - von Anfang an. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.

Motivation im täglichen Miteinander: Wertschätzung ist das A und O

Die Basis für die Motivation Ihrer Auszubildenden legen Sie im täglichen Miteinander. Behandeln Sie Ihre Azubis stets mit Respekt und bringen Sie ihnen Wertschätzung entgegen, indem Sie ihre Individualität anerkennen. Beobachten Sie genau und hören Sie gut zu: Gibt es besondere Neigungen und Fähigkeiten für bestimmte Aufgabengebiete? Was fällt eher schwer, was leicht? Unterstützen Sie Ihre Azubis bei Dingen, die nicht auf Anhieb klappen. Und ganz wichtig: Loben Sie, wenn sie mit der Leistung zufrieden sind. Sprechen Sie es aber auch an, wenn eine Aufgabe nicht zufriedenstellend erledigt wurde. Achten Sie dabei auf konstruktives Feedback.

Klare Kommunikation: Erläutern Sie unbedingt den Sinn hinter einer Aufgabe

Kommunizieren Sie Ihren Auszubildenden stets klar und deutlich, was von ihnen erwartet wird. Besprechen Sie gemeinsam den Ausbildungsplan und lassen Sie zu, dass die Azubis sich auch selbst einbringen. Erklären Sie Zweck und Kontext einer Aufgabe, damit die jungen Nachwuchskräfte verstehen, warum sie diese Aufgabe erledigen sollen. Nichts ist demotivierender als eine Arbeit, die einem sinnlos erscheint. Informieren Sie auch über das Ziel der Ausbildungseinheit, die Dauer, wichtige Termine und wie die Ergebnisse ausgewertet werden.

Realistische Ziele setzen: Erfolg motiviert

Die Selbstbestätigung über erreichte Ziele hat eine stark motivierende Auswirkung. Ausbilder sollten daher aufpassen, dass sie realistische Ziele setzen. Über- oder Unterforderungen können zu Enttäuschung führen. Unterstützen Sie es auch, dass Ihre Azubis Etappenziele mit Ihnen zusammen definieren und verfolgen können. So können Sie sie zu ihrem eigenen Lernbeobachter machen.

Transparenz fördert Verantwortungsbewusstsein

Fördern Sie Transparenz - auch gegenüber den Auszubildenden. Denn davon profitiert das ganze Unternehmen: Mitarbeitende, die die vollen Informationen erhalten, denken und gestalten automatisch mit. Und nur durch Transparenz erschließt sich für Azubis der Sinn ihrer Aufgaben. Als Ausbilder sollten Sie stets Zusammenhänge verdeutlichen - vom einzelnen Arbeitsschritt bis hin zur Perspektive des ganzen Betriebs. Zeigen Sie Ihren Azubis, dass sie Teil des Ganzen sind und wie sie zum Erfolg des Betriebs beitragen. Eröffnen Sie Perspektiven und zeigen Sie auf, wo ihre zukünftigen Möglichkeiten liegen.

Verantwortung stärkt das Selbstvertrauen

Scheuen Sie sich nicht, Ihren Azubis Verantwortung zu übertragen. Sind die Aufgaben Teil eines relevanten Prozesses, werden die Auszubildenden die Arbeit umso ernster nehmen. Denn wer in einen wichtigen Prozess eingebunden ist, erlebt sich selbst als bedeutsam. Das stärkt das Selbstvertrauen der Jugendlichen und wird dazu führen, dass sie auch von sich aus Verantwortung übernehmen.

Aufgaben variieren, um Eintönigkeit und Langeweile zu vermeiden

Eintönigkeit tötet jedes Interesse. Deshalb ist es gut, abwechslungsreiche Aufgaben zu stellen und in den Methoden zu variieren. Wenn möglich und umsetzbar, sollten zu einer Problemstellung mehrere praktische Aufgaben angeboten werden. So können Azubis die Variante wählen, die ihren Stärken und Interessen entspricht.

Ansprechende (auch digitale) Lehr- und Lernformate anbieten

Achten Sie auch darauf, dass die Lehrmethoden variieren und bieten Sie Lernformate an, die für die jugendliche Zielgruppe attraktiv sind. Der Einsatz möglichst vielfältiger Methoden und Formate unterstützt den Lernprozess der Auszubildenden.

Warum eine gut organisierte Ausbildung für Unternehmen so wichtig ist

Laut dem neuen Berufsbildungsbericht 2024 ist die Zahl der Ausbildungsabbrüche 2022 deutlich angestiegen. Der Bericht beruht auf Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Demzufolge betrug die Abbrecherquote zuletzt 29,6 Prozent (2021: 26,7 Prozent). Die Vertragslösungsquote 2022 liegt somit merklich oberhalb der üblichen Quote von 20 bis 25 Prozent.

Dabei kommt es stark auf die einzelnen Ausbildungsberufe an

Die meisten Ausbildungen wurden 2022 im Bereich der Systemgastronomie abgebrochen (53,5 Prozent). Auch in weiteren Berufen des Hotel- und Gastgewerbes fielen die Abbruchsquoten überdurchschnittlich hoch aus.

Weitere vergleichsweise hohe Quoten findet man z.B. bei Fachverkäuferinnen und -verkäufern im Lebensmittelhandwerk (51,3 Prozent), Friseurinnen und Friseuren (50,9 Prozent) oder bei Fachkräften für Schutz und Sicherheit (50,4 Prozent).

Die Vertragslösungsquote fiel umso höher aus, je niedriger der allgemeinbildende Schulabschluss der Auszubildenden war (ohne Hauptschulabschluss: 42,3 Prozent, mit Hauptschulabschluss: 42,5 Prozent, mit mittlerem Abschluss: 27,9 Prozent, mit Studienberechtigung: 18,0 Prozent).

Gründe für Abbrüche und Unzufriedenheit

Die meisten Azubis (70,3 Prozent) sind mit ihrer Ausbildung zufrieden, das besagt der aktuelle Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes 2023. Allerdings bedeutet das auch, dass mehr als ein Viertel der Azubis nicht zufrieden sind.

Die Gründe sind zum Beispiel zu viele Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten oder schlechte Berufsschul-Qualität.

Weitere als Gründe für einen Abbruch sind laut Berufsbildungsbericht: Konflikte mit Ausbildern, mangelnde Ausbildungsqualität, ungünstige Arbeitsbedingungen oder falsche Berufsvorstellungen. Betriebe führten mangelnde Leistungen und Motivation der Azubis an. Aber auch die größere Chance der Betroffenen, einen anderen Ausbildungsplatz zu finden, könnten einen Abbruch begünstigen.

Mit einer gut durchdachten Organisation rund um die Ausbildung können Unternehmen also dazu beitragen, die vorzeitige Auflösung von Ausbildungsverträgen zu reduzieren und ihre Auszubildenden dauerhaft an sich zu binden.