Fach­kräf­te­man­gel: Auszu­bil­dende aus dem Ausland rekru­tieren

Da in einigen Branchen starker Fachkräftemangel herrscht, sind Auszubildende aus dem Ausland inzwischen bei vielen Betrieben sehr gefragt. Bei der Rekrutierung von Bewerbern aus anderen Ländern gilt es, Verschiedenes zu beachten. 

Umfassend informieren

Um erfolgreich junge Erwachsene für die duale Berufsausbildung in Deutschland zu gewinnen, ist eine individuelle Ansprache der potenziellen Bewerber sowie das Bereitstellen von umfangreichen Informationen über die Ausbildung, Berufsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten unerlässlich. Interessierte Betriebe können dabei Unterstützung erhalten - etwa vom Vermittlungsservice der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit oder durch das Projekt "Passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Voraussetzungen für die Einreise

Die rechtliche Grundlage für eine duale Berufsausbildung in Deutschland ist immer das Berufsbildungsgesetz, und zwar unabhängig von der Herkunft der Auszubildenden.

Bürger aus den EU-Mitgliedstaaten müssen keine weiteren Einreiseregeln beachten und können in jedem Alter eine Ausbildung beginnen. Für die Einreise aus einem Drittstaat wird ein Visum benötigt. Dafür müssen unter anderem der Ausbildungsvertrag sowie ein Nachweis über Deutschkenntnisse vorlegt werden. Eine Mindestanforderung an den Schulabschluss ausländischer Auszubildender gibt es nicht.

Integration fördern

Um Auszubildende aus dem Ausland bestmöglich in das Team zu integrieren, ist eine gelebte Willkommenskultur wichtig. Dazu zählt beispielsweise das Benennen eines festen Ansprechpartners. Bei außerbetrieblichen Aktivitäten sollten die Auszubildenden von Beginn an involviert werden. 

Zudem sind Sprachkenntnisse wesentlich für den Ausbildungs- und Integrationserfolg. Allgemein gilt ein mittleres Niveau (B1) als zwingend erforderlich, um dem Berufsschulunterricht folgen zu können. Langfristiger Sprachunterricht hilft den Auszubildenden dabei, die Anforderungen in der Berufsschule, bei den Prüfungen und im Alltag noch besser zu meistern und sich dauerhaft im Betrieb und in der Gesellschaft zu etablieren.