Die Mehrheit der Menschen in Baden-Württemberg gibt an, dass ihnen eine gesunde und nachhaltige Ernährung wichtig ist. 86 Prozent der Befragten räumen der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen hohen Stellenwert ein und damit deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (77 Prozent). Etwa neun von zehn finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig. Am wichtigsten ist allerdings der Genuss: Fast alle Befragten (99 Prozent) wollen, dass das Essen gut schmeckt.

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Der Süden isst nachhaltiger

Die Menschen in Bayern (89 Prozent) und Baden-Württemberg (86 Prozent) sowie der Region Rhein, Main, Saar (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) mit 82 Prozent legen den vergleichsweise höchsten Wert auf regionale, saisonale oder biologisch erzeugte Lebensmittel. Alle anderen Ländergebiete liegen in etwa gleich auf (um die 70 Prozent), hier spielt Nachhaltigkeit beim Thema Ernährung keine so große Rolle. Der Bundesschnitt liegt bei 77 Prozent.

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Verglichen mit Männern geben Frauen an, mehr auf eine nachhaltige und zuckerarme Ernährung zu achten. Mehr als sechs von zehn Frauen legen Wert darauf, dass das Essen wenig oder keinen Zucker enthält, bei Männern ist es nicht einmal die Hälfte. Frauen ist es zudem wichtiger, dass Mahlzeiten einfach und schnell zuzubereiten sind.

Weniger tierische Lebensmittel zu essen, ist gut für die Gesundheit und das Klima, aber die Beliebtheit von Fleisch scheint ungebrochen. Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung

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Fleischesserinnen und -esser sind laut Studie nach wie vor in der Überzahl - in Baden-Württemberg liegt ihr Anteil bei 74 Prozent. Bei 20 Prozent der Befragten finden sich Steak & Co. nur selten auf dem Teller - etwas mehr Frauen, nämlich jede Vierte, gab an, sich weitgehend pflanzlich zu ernähren, bei den Männern liegt der Anteil dieser so genannten Flexitarier bei 15 Prozent. Insgesamt drei Prozent der Befragten ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und nur ein Prozent isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan. Angesichts der mittlerweile vielfältigen Angebote an Fleisch- bzw. Milchersatzprodukten und der Diskussionen über die Auswirkungen von Tierhaltung auf das Klima sind dies noch sehr wenige.

Zu wenig Obst und Gemüse

"Nimm fünf am Tag", empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung aktuell bei Obst und Gemüse. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst sollten es täglich sein, um den Körper mit den notwendigen Nährstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen zu versorgen. Längst nicht alle Menschen in Baden-Württemberg beherzigen diesen Rat: Unter allen Befragten liegt der Anteil derjenigen, die angeben täglich Obst und Gemüse zu essen, bei 58 Prozent. Die genaue Menge wurde dabei nicht abgefragt. Im Umkehrschluss heißt das: Mindestens vier von zehn Menschen nehmen weniger Obst und Gemüse zu sich als empfohlen. Auch hier unterscheiden sich Frauen und Männer: 74 Prozent der Frauen, aber nur 40 Prozent der Männer essen täglich frisches Obst und Gemüse.

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Besser bewusst essen

Wer keine Zeit fürs Kochen hat, greift zu Hause schnell zu dem, was gerade da ist: Fertiggerichte, Snacks, Süßigkeiten. Gesund ist das auf Dauer nicht, und macht sich oft auf der Waage bemerkbar. Besser wäre es, Mahlzeiten zu planen und sich bewusst Zeit fürs Essen zu nehmen. Dann landen meist auch gesündere Alternativen auf dem Teller. Immerhin sagen 89 Prozent der Befragten, dass sie mindestens einmal am Tag in Ruhe und mit Genuss essen. Vier von zehn naschen allerdings oft nebenbei und nur geringfügig weniger (38 Prozent) lassen sich beim Essen vom Fernseher, Internet oder Zeitungen ablenken.

Nachhaltigkeit beeinflusst Kaufverhalten

Für die Mehrheit der Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, dass Lebensmittel saisonal angeboten werden (87 Prozent), aus der Region stammen (85 Prozent) und zudem möglichst wenig verpackt sind (81 Prozent). Mit 61 Prozent legen die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger bundesweit am meisten Wert darauf, Bio-Produkte zu kaufen. Deutschlandweit bestätigt das nur knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent).

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Bei allen abgefragten Aspekten zur Nachhaltigkeit geben Frauen häufiger an, diese als wichtig oder sehr wichtig zu erachten. Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung

Neun von zehn Frauen bevorzugen saisonale Lebensmittel, unter männlichen Einkäufern sind es nur 78 Prozent. 88 Prozent der
Frauen achten darauf, verpackte Lebensmittel zu vermeiden, im Vergleich zu 73 Prozent der Männer. 71 Prozent der Frauen kaufen lieber die Bio-Variante, während dieser Aspekt nur bei der Hälfte der Männer eine Rolle spielt.


Zwar sprechen sich jüngere Menschen heute in der öffentlichen Wahrnehmung häufig für Nachhaltigkeit aus, sie leben es beim Lebensmitteleinkauf jedoch nicht so konsequent wie die Älteren. Im Vergleich zu Jüngeren legen Befragte ab 50 Jahren signifikant höheren Wert auf regionale (90 vs. 80 Prozent) und saisonale Lebensmittel (94 vs. 77 Prozent). Sie finden es auch häufiger wichtig oder sehr wichtig, Lebensmittelverpackungen zu vermeiden (85 vs. 75 Prozent).

Ab in die Tonne oder ist das noch gut?

Etwa ein Drittel der Menschen in Baden-Württemberg räumt ein, zumindest manchmal Lebensmittel wegzuwerfen. Vier Prozent der Befragten geben an, dass es ihnen häufig oder sehr häufig passiert, dass sie Lebensmittel entsorgen müssen (Bundesschnitt bei 7 Prozent). Die Mehrheit antwortet selten (53 Prozent) oder manchmal (28 Prozent). Immerhin jeder fünfte Mann wirft nach eigenen Angaben nie Essen weg. Genau so groß ist der Anteil in der Altersgruppe Ü50 (19 Prozent).

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Hinweis zur Umfrage:

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte vom 2. bis 26. Mai 2023 im Auftrag der Techniker Krankenkasse bundesweit 1.704 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten (mindestens 200 Personen pro Ländergebiet mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf 500 Befragte in Baden-Württemberg.