"Sie sprechen aber gut Deutsch!", "Du kannst aber gut mit Messer und Gabel essen". Sätze, die Lorenz Narku Laing und Bertolt Meyer so oder so ähnlich schon öfter in ihrem Leben gehört haben.

Für das Thema Rassismus und Diskriminierung in der Arbeitswelt könnte es keine besseren Gesprächspartner geben. Laing ist Professor für Rassismusforschung, Diversitytrainer und Geschäftsführer der Vielfaltsprojekte GmbH, Meyer Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie und erfahrener Podcasthost.

Die beiden können ihre Expertise mit eigenen Erfahrungen aus dem Alltag anreichern. Bertolt Meyer lebt mit einer Unterarmprothese und Lorenz Narku Laing ist westafrikanischer Herkunft. Beide sind sich einig: Man redet über Diskriminierung anders, wenn man sie selbst erlebt hat.

Umso wertvoller, dass beide Wege gewählt haben, auf denen sie zu diesem Thema aufklären, sensibilisieren und forschen. Denn Mitarbeitende, die Diskriminierung erleben, sind häufiger krank, gehen ungern zur Arbeit, sind dort weniger produktiv und kündigen letztlich schneller.

Außerdem sorgt Rassismus für Ineffizienzen. Wer nicht nach Kompetenz entscheidet, kommt nicht zum besten Ergebnis und wählt nicht die besten Mitarbeitenden aus. Ganz zu schweigen vom Imageschaden, den ein Unternehmen erfährt, wenn Diskriminierung öffentlich wird.

Vielfalt in Organisationen fördern

Es gilt also inklusive Unternehmen und Diversität zu fördern. Aber wie?

Ein Weg sollten diskriminierungsfreie Bewerbungsverfahren sein, in denen unterbewusste Vorurteile nicht zum Tragen kommen können. Bewertung von Kompetenz ohne Einfluss von Geschlecht, Alter, Religion oder Herkunft sind dafür notwendig.

Außerdem sollte Diversity als Einstellungskriterium dienen, indem im Gespräch vielfaltsrelevante Fragen gestellt werden. Wie würde der Bewerber oder die Bewerberin mit Diskriminierung umgehen, wie Betroffene unterstützen?

Die Sensibilisierung von Mitarbeitenden durch entsprechende Fortbildungsmaßnamen kann ein weiterer Baustein sein. Eine Metastudie zeigt: Diversity Trainings sind dann besonders erfolgreich, wenn sie verpflichtend, inhaltlich breit aufgestellt und intersektional sind, also mehrere Minderheiten einschließen.

Talks: Mehr Wissen für Vielfalt - der Diversity-Talk der TK

Teil 1: Diskri­mi­nie­rung und Rassismus am Arbeits­platz - wie äußert sich dieser und was folgt daraus?

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Teil 2: Diskri­mi­nie­rung und Rassismus am Arbeits­platz - welche erfolgs­ver­spre­chenden Maßnahmen helfen dage­gen?

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