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Vier Typen der Leptospirose

Die Symptome der Leptospirose sind sehr vielseitig und können von leichten, grippeähnlichen bis hin zu starken und lebensbedrohlichen Beschwerden reichen. Oftmals tritt die Erkrankung in Phasen auf, die aufeinander folgen, sich jedoch auch unabhängig voneinander entwickeln können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt Leptospirose in vier Kategorien ein: 

Zu Beginn entwickeln sich oft grippeähnliche Symptome: 

  • Plötzlich einsetzendes hohes Fieber (39 bis 40 Grad), das nach kurzem Verschwinden erneut auftritt
  • Gelenk- und Muskelschmerzen, häufig besonders stark in der Wadenmuskulatur 
  • Hautausschlag, der an Masern erinnern kann
  • Kopfschmerzen
  • Gerötete Schleimhäute 
  • Bindehautentzündung  

Aus dem grippeähnlichen Krankheitsbild können sich weitere Erkrankungen entwickeln wie Morbus Weil, eine Hirnhautentzündung ( Meningitis ) oder eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhaut (Meningoenzephalitis) sowie Erkrankungen, die die Lunge beeinträchtigen. 

Dabei können Organe wie Niere, Milz, Lunge oder Herz und auch das zentrale Nervensystem angegriffen werden. Je nachdem, welches Organ betroffen ist, können unterschiedliche Symptome auftreten. Bemerken Sie einzelne oder mehrere der folgenden Beschwerden, wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt:

  • Schmerzen im rechten Oberbauch 
  • Husten 
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie) 
  • Kopfschmerzen 

Treten weitere Symptome auf oder werden sie plötzlich stärker, rufen Sie den Notdienst oder suchen Sie die Notaufnahme auf. Das ist wichtig, damit Sie frühzeitig behandelt werden können und damit einem schweren Verlauf vorgebeugt werden kann. 

  • Steifer Nacken
  • Atemnot
  • Beeinträchtigte Aufmerksamkeit (veränderte Vigilanz) 

Leptospira interrogans

  • Leptospirose kommt weltweit vor, findet sich allerdings häufig in tropischen und subtropischen Regionen der Welt.
  • Leptospiren überleben bei warmem und konstant feuchtem Klima und einem neutralen oder nur leicht basischen pH-Bereich (7,0 bis 7,8) am besten. So können sie über Wochen und Monate ansteckend bleiben. 
  • Nagetiere oder andere Säugetiere wie Hunde tragen den Erreger in sich, erkranken jedoch nicht selbst daran. Über ihre Körperflüssigkeiten wie Urin, Blut oder Speichel gelangen die Bakterien in Gewässer oder in den Erdboden. 
  • Sind Sie mit kontaminiertem Gewässer, Schlamm oder den Ausscheidungen der Tiere in Kontakt gekommen und ist Ihre Haut, Binde- oder Schleimhaut verletzt, können Sie sich mit Leptospiren infizieren. 
  • Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 30 Tage. In der Regel treten Symptome in den ersten ein bis zwei Wochen auf. 
  • Arbeiten Sie mit Tieren oder verarbeiten Sie Fleisch, sind Sie in der Landwirtschaft oder als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice beschäftigt? Diese Berufsgruppen kommen bisweilen mit dem Erreger in Kontakt und haben daher ein erhöhtes Risiko, sich zu infizieren. 
  • Bei Leptospirose handelt es sich um eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung.

Diagnose sichern - Leptospirose behandeln

Besteht bei Ihnen der Verdacht einer Leptospirose, entnimmt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen Blut und Urin sowie Hirnwasser (Liquor) oder in äußerst seltenen Fällen Hirngewebe durch eine Biopsie.

Alternativ kann ein Antikörpertest dazu dienen, die Diagnose zu sichern. Sind Sie mit den Bakterien der Leptospirose infiziert, produziert Ihr Körper bestimmte Eiweißstoffe, sogenannte Antikörper, die sich gegen die in den Organismus eingedrungenen Erreger wenden. Um diese nachzuweisen, wird Ihre Blutprobe mit lebenden Leptospirenstämmen (= Antigene) versetzt. Die ausfallenden Antikörper-Antigen-Komplexe sind dann mikroskopisch nachweisbar (sogenannter Mikroagglutinationstest). Alternativ können spezifische Antikörper mittels ELISA nachgewiesen werden. 

Hat Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Leptospirose festgestellt, erhalten Sie ein Antibiotikum. Sind einzelne oder mehrere Organe betroffen, kommen je nach Beschwerden weitere Maßnahmen wie unter anderem eine maschinelle Beatmung oder Blutwäsche zum Einsatz.

Leptospirose vorbeugen

  • Gehören Sie zur Risikogruppe, weil Sie beispielsweise einen entsprechenden Beruf ausüben, können Sie mit angemessener Schutzkleidung wie Gummistiefeln, Gummihandschuhen oder einer Schutzbrille einer Infektion vorbeugen. 
  • Schützen Sie mögliche Wunden mit einer wasserdichten Wundauflage, wenn Sie mit potenziell kontaminierten Gewässern in Kontakt kommen. 
  • Hatten Sie Kontakt zu einem infizierten Tier, beobachten Sie genau, ob Sie plötzlich Fieber bekommen und Ihre Muskeln beziehungsweise Gelenke schmerzen. Bemerken Sie diese Symptome, wenden Sie sich umgehend an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt
  • Ein Impfstoff gegen Leptospirose ist in Deutschland nicht für Menschen zugelassen. Haus- und Nutztiere können gegebenenfalls geimpft werden. Wenden Sie sich dahingehend an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt. 

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Infektionskrankheiten finden Sie beispielsweise auf dem Webportal Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auch das TK ÄrzteZentrum beantwortet Ihre Fragen unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 00, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.

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