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Insulin hält den Blutzucker in Grenzen

Unser Körper hält den Blutzuckerspiegel in engen Grenzen konstant. Wenn wir etwas essen, gelangt plötzlich viel Zucker ins Blut. Insulin ist das einzige Hormon, das unseren Blutzuckerspiegel senken kann. Unser Körper schüttet es nach einer Mahlzeit bei einem hohen Blutzuckerspiegel aus, sodass sich der Blutzucker schnell wieder normalisiert. Umgekehrt drosselt er die Insulinausschüttung zwischen den Mahlzeiten oder bei körperlicher Belastung. Diese fein abgestimmte Regulation ist beim Diabetes mellitus gestört.

Insuline - eine Wissenschaft für sich

Die Therapie mit Insulin soll eine gesunde Insulinausschüttung ersetzen. Aktuell sind über 30 Insuline zugelassen, Laien verlieren da schnell den Überblick. "In Deutschland sind nur noch künstlich hergestellte Insuline zugelassen", erklärt Petra Rudnick vom TK Ärztezentrum. "Das sind zum einen Humaninsuline. Außerdem gibt es daraus entwickelte Insulinanaloga. Sie wurden entwickelt, um bestimmte Eigenschaften der Insulinwirkung zu verändern." Ihr Arzt oder Diabetesberater stellt zusammen mit Ihnen einen individuellen Insulinplan auf. Zum Einsatz kommen verschiedene Insuline, die auch kombiniert verwendet werden können: 

  • Kurzwirksames Insulin (Bolus-Insulin): Es deckt Ihren akuten Insulinbedarf zu den Mahlzeiten oder korrigiert schnell einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Diese Insuline wirken schon kurz nach der Injektion für bis zu drei Stunden. Sie können manche Insuline auch noch nach einer Mahlzeit injizieren.
  • Langwirksames Insulin und Verzögerungsinsuline: Sie decken den Grundbedarf Ihres Körpers für bis zu 24 Stunden. Sie müssen es ein- bis zweimal am Tag verabreichen. Durch die langsame Freisetzung führt es seltener zu Unterzuckerungen. 
  • Kombinationsinsuline (Mischinsuline): Sie vereinen eine kurzfristige und eine langfristige Wirkung in einer Injektion. Je nach Bedarf sind die Anteile unterschiedlich kombiniert.

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Insulintherapie - was bringt die Zukunft?

Wissenschaftler arbeiten an der Entwicklung neuer Insuline mit noch spezifischeren Wirkungen, zum Beispiel einem Turbo-Insulin. Es soll unmittelbar wirken und auch noch zwanzig Minuten nach Beginn der Mahlzeit appliziert werden können. Ganz im Trend liegt auch die Entwicklung sogenannter Smart-Insuline. Sie sollen den Blutzucker noch detaillierter steuern. Sie reagieren sensibel auf erhöhte Blutzuckerspiegel und setzen sich selbst frei, wenn Zucker im Anmarsch ist. Forscher aus Dresden experimentieren derzeit mit einem künstlichen Organ. Ein Bauchspeicheldrüsenimplantat soll in Zukunft selbstständig Insulin produzieren. Tipp: Artikel zum Thema Bauchspeicheldrüsen-Transplantation  

Wie wird Insulin gespritzt?

In Ihrer Apotheke erhalten Sie Insulin als Fertig-Pen oder in kleinen Ampullen. Gegebenenfalls ziehen Sie die Flüssigkeit dann in Spritzen oder Pens auf. Einige Typ-1-Diabetiker nutzen auch automatische Insulinpumpen. Die kleinen Nadeln verursachen heutzutage kaum noch Hautirritationen. Sie sollten die Injektionsstelle dennoch häufig wechseln. Für Einsteiger oder Kinder gibt es sogar Schablonen, die den Wechsel der Injektionsstellen erleichtern.

Applizieren Sie das Insulin in Ihr Unterhautfettgewebe am Oberschenkel oder am Bauch. Nehmen Sie dafür eine Hautfalte zwischen Ihre Finger und stechen Sie senkrecht hinein. Dann injizieren Sie langsam das Insulin und verharren weitere zehn Sekunden, bevor Sie die Nadel herausziehen. So landet der gesamte Wirkstoff im Gewebe.

Den Turbogang einlegen: Schnellere Insulinwirkung 

Wenn Sie Insulin ins Unterhautfettgewebe injizieren, wird es dort je nach Wirkstoff entweder schnell oder verzögert aufgenommen. Bewegen Sie die Muskelgruppen in der Nähe der Einstichstelle, zum Beispiel die Oberschenkelmuskulatur beim Radfahren, wird die Region besser durchblutet und das Insulin gelangt schneller ins Blut. Einen ähnlichen Effekt hat übrigens auch eine heiße Dusche oder ein Gang in die Sauna.